Verbraucher

Nach ARD-Recherchen: Teppich Kibek nimmt belastete Produkte aus dem Verkauf

Das ARD-Magazin „Plusminus“ (Mittwoch 21:45 Uhr, Das Erste) hat in zwei Teppichen von Teppich Kibek hohe Schadstoffwerte nachgewiesen. Ein Labor fand in einer Stichprobe deutlich erhöhte Mengen des Azofarbstoffs Benzidin. Dieser gilt als krebserzeugend. Teppich Kibek hat die betroffenen Produkte daraufhin aus dem Verkauf genommen.

Benzidin wird benutzt, um Teppichen ihre rote Farbe zu geben. Für Textilien ist beispielsweise eine maximale Konzentration des Stoffes von 30 mg pro Kilogramm erlaubt. In den belasteten Teppichen fanden sich jeweils Werte von über 100 mg/kg. Das Labor stufte diese Belastung als gesundheitsgefährdend ein. Vor allem der direkte Hautkontakt sei gefährlich, zum Beispiel wenn Kleinkinder auf solchen Teppichen spielen würden.

Recherche vor Ort in Indien: Kinderarbeit verbreitet

Bei den im Labor getesteten Teppichen handelt es sich um Produkte aus Indien. Von dort kommen viele handgeknüpfte Teppiche auf den deutschen Markt. Für ihre Reportage recherchierten die WDR-Reporter auch vor Ort im sogenannten “Teppichgürtel“ Indiens. Dabei sahen sie hunderte Kinder, die von morgens 7 Uhr bis abends 19 Uhr Teppiche knüpften. Solche Kinderarbeit ist in Indien verboten. Die jüngsten Kinder, die die Reporter antrafen, waren vier Jahre alt.

Auf Nachfrage von „Plusminus“ schrieb der große Teppichanbieter XXXLutz, man arbeite mit einer Initiative gegen Kinderarbeit zusammen, könne Kinderarbeit aber nicht zu 100 Prozent ausschließen. Teppich Kibek erklärte, ihre Lieferanten würden Kinderarbeit vertraglich ausschließen. Beide Anbieter verwiesen zudem auf eigene Kontrollen vor Ort.

TV-Tipp

Die gesamte Reportage zur Teppichproduktion wird am Mittwoch, 24. Oktober 2018, um 21:45 Uhr in der ARD-Sendung „Plusminus“ ausgestrahlt.

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Quelle: WDR Presse und Information

Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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