Nachhaltig einrichten, gesund wohnen: Tipps für Kinderzimmer & Co.

Der Nachhaltigkeitsgedanke setzt sich in unserer Gesellschaft mehr und mehr durch – und das ist auch gut so! Aber wie kann man nachhaltig wohnen und einrichten? Und was können Sie tun, um für Ihre Kinder in den eigenen vier Wänden ein nachhaltiges, gesundes Umfeld zu schaffen? Das erfahren Sie hier!

Nachhaltig einrichten, gesund wohnen: Tipps für Kinderzimmer & Co.

Was bedeutet eigentlich nachhaltig wohnen?

Eine offizielle, rechtlich gültige Definition, was „nachhaltig“ eigentlich bedeuten soll, gibt es bis dato nicht. Im Grunde bedeutet nachhaltiges Wohnen aber ganz einfach, dass man versucht, natürliche Ressourcen zu schonen.

Wenn man von „Wohnen“ im Sinne von „Wohnlichkeit“ spricht, spielt die Wahl der Einrichtung eine große Rolle. Nachhaltiges Wohnen meint dann, dass man nicht eine Wegwerfkultur, sondern vielmehr Beständigkeit unterstützt.

Sie wohnen also nachhaltig, wenn Sie sich für langlebige Einrichtungsgegenstände aus natürlichen Materialien kaufen und dabei auch auf die Verarbeitung achten. Weichmacher, Lacke, Giftstoffe wie Formaldehyde, Kunststoffe, ein hoher Metallanteil – all das wird beim nachhaltigen Einrichten vermieden.

Das lohnt sich, denn es ist kein Geheimnis, dass natürliche Materialien für ein viel gesünderes Wohnumfeld sorgen. Ganz besonders für Eltern mit (kleinen) Kindern ist nachhaltiges Wohnen deshalb oft ein großes Thema.

Wie kann ich die Wohnung nachhaltig einrichten?

Die erste Faustregel für mehr Nachhaltigkeit lautet „regional statt international“. Verzichten Sie also zum Beispiel beim Kauf neuer Möbel auf Tropenhölzer wie Teak oder Mahagoni. Heimische Hölzer mit Qualitätssiegel haben einen wesentlich kürzeren Transportweg hinter sich.

Ist Holz immer nachhaltig?

Kurz gesagt: Nein. Informieren Sie sich gut, woher das Holz tatsächlich kommt. Denn die Bezeichnung „heimisch“ bedeutet nur, dass die Baumsorte theoretisch auch in Deutschland wachsen könnte. In der Realität kann das vermeintlich heimische Holz schon ein ganzes Stück durch die Welt gereist sein.

Qualitätssiegel wie der Blaue Engel, FSC, IVN BEST, GOTS, Öko-Test, ÖkoTex oder das eco-Institut-Label werden nicht einfach so vergeben. Sie sind ein guter Anhaltspunkt, welche Produkte tatsächlich aus nachhaltiger Produktion stammen. Fragen Sie grundsätzlich genau beim Händler nach: Je mehr aussagekräftige Informationen über Herkunft und Verarbeitung Sie dort bekommen, desto besser.

Ist nachhaltig einrichten nicht zu teuer?

Die Antwort auf diese Frage lautet: nicht zwingend! Denn ein zweiter Grundsatz beim nachhaltigen Einrichten ist „weiterverwerten statt neu kaufen“. Auf Flohmärkten findet man oft einzigartige Möbel oder Deko-Artikel – zu einem Bruchteil des Originalpreises. Die können Sie natürlich noch nach Herzenslust verschönern und geben damit Produkten ein zweites Leben, die sonst aufwendig entsorgt werden müssten.

Das heißt aber nicht, dass nur Secondhand-Käufe nachhaltig sind. Auch ein Neukauf ist nachhaltig, wenn Sie sich für qualitativ hochwertige Stücke aus natürlichen, möglichst unbehandelten Materialien entscheiden.
Es lässt sich nicht leugnen, dass Fairtrade und Co. ihren Preis haben und die Kosten zunächst hoch erscheinen mögen. Der erste Eindruck relativiert sich aber durch einen Blick in die Zukunft. Wenn Sie einmal etwas mehr Geld für ein Bett aus massivem Holz oder auch „nur“ eine hochwertige Baumwollbettdecke ausgeben, bleibt Ihnen dieses nachhaltige Produkt gut und gerne ein Jahrzehnt oder länger – und die Investition zahlt sich aus.

Tipps für ein nachhaltiges Kinderzimmer

Besonders im Kinderzimmer hat Nachhaltigkeit allein schon aus gesundheitlichen Gründen Priorität. Welche Möglichkeiten gibt es also, das Schlaf- und Spielzimmer der Kleinen nachhaltig zu gestalten?

1. Nachhaltiges Spielen
Babys und Kleinkinder kauen gerne auf allem herum, was sie in die Finger bekommen können. Das ist bei Spielsachen auch gar nicht schlimm – sofern keine Schadstoffe darin enthalten sind. Wählen Sie also statt Plastik lieber Spielzeug aus unlackiertem Holz.

2. Nachhaltige Kinderzimmereinrichtung
Der Klassiker für die Einrichtung des Kinderzimmers sind Möbel aus robustem Massivholz. Eichenholz zum Beispiel ist nicht umsonst ein Dauerbrenner: Auch wenn es beim Spielen einmal stürmischer zugeht, sieht man das Eichenmöbeln so schnell nicht an. Praktischerweise wirken sich Holzmöbel außerdem positiv auf das Raumklima aus, da das Holz ebenso „atmet“ wie der Mensch. Stehen dann noch ein paar Pflanzen im Kinderzimmer, haben Sie schon beste Bedingungen für gute Raumluft geschaffen. Aber Achtung: Damit das Massivholzmöbelstück wirklich nachhaltig und unbedenklich ist, sollten die Oberflächen nicht mit Lacken etc. behandelt sein!

3. Nachhaltiges Design
Es ist natürlich verlockend, das Kinderzimmer in allen Regenbogenfarben einzurichten. Sobald Ihr Kind aber keine Lust mehr auf grellbunte, gemusterte Kindermöbel hat, kostet eine Neuausstattung nicht nur viel Geld, sie ist auch alles andere als nachhaltig. Sorgen Sie vor und wählen Sie schlichte Möbeldesigns, die Sie mit bunten Wohnaccessoires aus Naturmaterialien aufpeppen können. Es gibt zudem viele Möbelstücke, die „mitwachsen“ und sich den Bedürfnissen eines jungen Menschen anpassen können.

4. Nachhaltiges Wohnzubehör
Nachhaltiges Einrichten bedeutet auch, Wohnaccessoires sinnvoll zu wählen. Die deutlich gesündere, nachhaltigere Alternative zu Polyester und Co. sind dabei Naturmaterialien wie Baumwolle, Leinen, Schurwolle oder Hanf.

Bettwäsche, Kissenbezüge oder auch der Teppich am Boden: Zubehör aus Naturmaterial ist nachhaltig und gesund. Ein Naturteppich zum Beispiel birgt ein deutlich geringeres Allergierisiko, da er keine Weichmacher enthält. Stattdessen bringen zum Beispiel Materialien wie Schurwolle oder Baumwolle selbstreinigende Eigenschaften mit.

Mehr Nachhaltigkeit im Wohnalltag ist also gar nicht so schwer, wenn man bereit ist, sich über die Herkunft und Verarbeitung von Einrichtungsgegenständen zu informieren. Und der Aufwand lohnt sich für die Gesundheit – Ihre eigene, die Ihrer Kinder und die der Umwelt!

Bild/er: unsplash.com