Viele Ertrinkungsunfälle bei Heranwachsenden ereignen sich in unbewachten Seen und Flüssen. Einer amerikanischen Berechnung zufolge haben ältere Teenager sogar ein um das Achtfache erhöhtes Risiko, in einem offenen Gewässer zu ertrinken, im Vergleich zum Ertrinkungsrisiko im Pool.
„Teenager überschätzen oft ihre Schwimmfähigkeit. Wer gut im Pool schwimmt, ist noch lange kein sicherer Schwimmer in anderen Gewässern. In Seen, Flüssen und im Meer können viele unbekannte Gefahren lauern – wie gefährliche Abhänge, starke Strömungen, schwer zu beurteilende Entfernungen und eingeschränkte Sichtverhältnisse“, warnt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Eltern sollten sich und ihre heranwachsenden Kinder über möglichen Risiken informieren.
Jugendlichen sollte u. a. auch bewusst sein, dass Alkohol im Zusammenhang mit Badeausflügen äußerst gefährlich ist. „Durch den Alkoholkonsum weiten sich die Blutgefäße, sodass der Körper besonders empfindlich bei dem plötzlichen Kontakt mit kaltem Wasser reagiert – selbst bei über 20 Grad Celsius Wassertemperatur – und rasch auskühlt. Darüber hinaus verringern sich die Muskelkraft und die Koordinationsfähigkeit, während die Risikofreudigkeit steigt. Selbst gute Schwimmer erschöpfen in alkoholisiertem Zustand schnell“, erklärt Dr. Fegeler. „Für kleine Kinder kann jedes Wasser gefährlich werden. Hier reicht ein kleines Planschbecken, wenn Eltern ihr Kind kurz aus den Augen lassen“, ergänzt er.
2017 kamen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft zufolge fünf Kinder im Grundschulalter, neun im Vorschulalter und 30 Jugendliche bzw. junge Erwachsene im Alter zwischen 11 und 20 Jahren im Waser ums Leben.
Quelle: DLRG (1, 2), Newswise, SafeKids
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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