Die Anzahl bestimmter Krebserkrankungen bei Kindern hat zwischen 2001 und 2014 deutlich zugenommen. Darauf weisen Daten des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA hin.
Bestimmte Krebserkrankungen bei Kindern haben von 2001 bis 2014 im Vergleich zu früheren Zeiträumen signifikant an Häufigkeit zugenommen – und dies in fast allen Bevölkerungsgruppen. Die Zunahme ist dem CDC zufolge bei Schilddrüsenkarzinomen, Lebertumoren, Lymphomen, Nierentumoren und Hirntumoren zu beobachten. Andere Krebsarten blieben unverändert, mit Ausnahme des malignen Melanoms, das im selben Zeitraum einen signifikanten Rückgang verzeichnete, berichtete Dr. David A. Siegel, vom Epidemic Intelligence Service bei der CDC in Atlanta.
Als möglichen Ursache kommen eine verbesserte Erfassung, Veränderungen bei der Codierung oder Dokumentation, aber es könnten auch Umwelteinflüsse oder bevölkerungsbedingte Veränderungen (z.B. Zunahme von Übergewicht) dafür verantwortlich sein, so Siegel während einer Poster-Diskussionsrunde auf der Jahrestagung der American Society of Pediatric Hematology / Oncology (ASPHO), Anfang Mai in Pittsburgh. Öffentliche Gesundheitskampagnen, die über die Gefahren der UV-Exposition informieren und die Verwendung von Sonnencremes fördern, könnten für den Rückgang beim Auftreten des malignen Melanoms verantwortlich sein, deuteten die Studienautoren an.
Jüngste Studien zu Trends bei pädiatrischen Krebserkrankungen verwendeten entweder Daten von vor 2010 oder deckten weniger als ein Drittel der US-Bevölkerung ab, stellten die Forscher fest.
Um eine genauere Einschätzung der aktuellen Trends zu erhalten, stützten sich die Forscher auf die United States Cancer Statistics, die Daten aus dem SEER-Programm (Surveillance, Epidemiology, End Results) und dem National Program of Cancer Registries zusammenfasst. Zusammen decken die kombinierten Datenbanken 100% der US-Bevölkerung ab.
Während des 14-jährigen Studienzeitraums gab es insgesamt 196.200 Fälle von pädiatrischer Krebserkrankung, bei einer Gesamtkrebsinzidenzrate von 173 pro einer Million. Zu den pädiatrischen Krebserkrankungen mit der höchsten Inzidenz gehörten Leukämie (45,6 pro Million), Hirntumoren (30,8) und Lymphome (26,0).
Die Inzidenzraten waren am höchsten bei Jungen und Kindern bis zum 4. Lebensjahr, nicht-spanischstämmigen Weißen, Kindern, die in der Nordost-Region lebten sowie Menschen, die in den reichsten Ländern lebten, und denen, die in Städten lebten. Die Gesamtrate der pädiatrischen Krebsinzidenz stieg mit einem AAPC (average annual percent change – jährlicher Prozentsatz an Veränderung) von 0,7.
Die Raten stiegen unabhängig vom Geschlecht, Alter und der Ethnizität (außer nicht-hispanischen Indianern / Alaska-Eingeborenen), von der Region, dem Wirtschaftsstatus und unabhängig davon, ob die Kinder in der Stadt oder auf dem Land lebten.
Krebserkrankungen mit signifikant erhöhtem AAPC umfassten Schilddrüsenkarzinome (AAPC, 4,8), Lebertumoren (2,5), Lymphome (1,7), Nierentumoren (0,6) und Gehirntumore (alle Typen, 0,4).
Es gab keine bedeutsamen Veränderungen beim Vorkommen von Keimzelltumoren, Retinoblastomen, Leukämie, Neuroblastomen, Weichteilsarkomen oder Knochentumoren. Der einzige signifikante Rückgang während des Untersuchungszeitraums war bei den Melanomen bei Kindern zu beobachten (-2,6).
Hintergrund: Pediatric News; ASPHO 2018, Abstract 605
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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