Die Zahnspange – Chance oder Leidensdruck?
Immer mehr Kinder in Deutschland bekommen in diesen Tagen eine Zahnspange. Die Gründe, die sich dafür in der Praxis ausfindig machen lassen, sind vielseitig. Doch worauf ist zu achten, um eine für Eltern und Kind akzeptable Entscheidung zu treffen? Und welche Herausforderungen gibt es auf diesem Weg?
1. Das passende Modell finden
Tatsächlich ist Zahnspange nicht gleich Zahnspange. In der Praxis gibt es zwischen den einzelnen Modellen erhebliche Unterschiede, die alle betrachtet werden müssen. Viele Eltern und Kinder, die bislang noch nicht damit in Kontakt gekommen sind, gehen davon aus, dass die Krankenkasse kostenlose Modelle zur Verfügung stellt. Doch dies ist eine weit verbreitete falsche Annahme. Denn das Kassenmodell zeichnet sich in der Regel durch seine Einfachheit aus und ist deshalb nicht besonders ästhetisch. Besonders die robuste Stahlkonstruktion wird deshalb immer wieder als Nachteil empfunden, unter dem am Ende das Kind selbst zu leiden hat.
Auf der anderen Seite gibt es eine ganze Reihe an hochwertigen Modellen, die ausgewählt werden können. Hier handelt es sich meist um Gestelle, die sehr dezent gehalten wurden, dadurch jedoch höhere Kosten mit sich bringen. Diese werden in der Regel nicht mehr von der Krankenkasse getragen. Durch den Abschluss einer privaten Zahnzusatzversicherung, die als günstige Ergänzung gesehen werden kann, ist hier jedoch Abhilfe möglich. Die Übernahme ist hier jedoch nur unter der Voraussetzung möglich, dass die Behandlung nicht schon in die Wege geleitet wurde.
2. Das Kind von den Vorteilen überzeugen
Viele Kinder, die mit einer Zahnspange in Berührung kommen, sehen zunächst die Belastungen. Und in der Tat stellt eine Zahnspange über einen Zeitraum von mehreren Jahren keine besonders komfortable Angelegenheit dar. Dennoch ist es möglich, den eigenen Nachwuchs mit den Vorteilen bekannt zu machen, welche das Tragen der Zahnspange auf lange Sicht hat. Einerseits ist dies der verbesserte ästhetische Ausdruck, der einen erheblichen Unterschied machen kann. Da die Kinder selten dazu in der Lage sind, über Jahre in die Zukunft zu blicken, erkennen diesen Mehrwert oft nicht, auf den sie sich eigentlich einlassen. Aus diesem Grund ist zunächst ein gesundes Maß an Überzeugungsarbeit notwendig, um schließlich ans Ziel zu kommen.
3. Zum richtigen Zeitpunkt beginnen
Von größter Bedeutung ist es, mit der Behandlung zur richtigen Zeit zu beginnen. Einerseits ist es möglich, zu spät zu beginnen und die Behandlung in die Zukunft zu verschieben. Dadurch kommen die Jugendlichen doch gerade in ihrer späten Pubertät auf oft unangenehme Art und Weise mit dem Thema in Kontakt. Immer mehr Menschen möchten dieses Szenario vermeiden.
Doch auch eine zu frühe Behandlung kann ein Problem darstellen. Denn mitunter verlängert sich auf diese Weise der Zeitraum der Behandlung. Denn solange die Wachstumsphase noch nicht abgeschlossen ist, besteht durchaus die Gefahr, dass eine Verschiebung der Zähne einsetzt. Die Behandelnden entscheiden sich deshalb in vielen Fällen dafür, die Behandlung in die Länge zu ziehen. Am besten ist es, sich frühzeitig mit den Verantwortlichen darüber zu unterhalten, welche Form der Behandlung als besonders sinnvoll angesehen wird. Dann ist es am Ende des Tages möglich, eine Lösung zu finden, mit der dann alle Beteiligten und auch das Kind einverstanden sind.
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