Jahr für Jahr lockt das schöne Wetter viele Familien an den Grill. Noch immer werden flüssige Brandbeschleuniger wie Spiritus zum Anzünden der Grillkohle genutzt – mit fatalen Folgen! Vor allem Kinder sind aufgrund ihrer Körpergröße besonders gefährdet schwerste Verbrennungen zu erleiden.
„Etwa 4.000 Grillunfälle ereignen sich pro Jahr in Deutschland. Bei Kindern sind schwerste Verbrennungen keine Seltenheit, denn sie stehen auf direkter Augenhöhe zum Grill“, weiß Prof. Dr. med. Henrik Menke, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin e.V. „Durch den Einsatz von Brandbeschleunigern wie Spiritus oder Benzin entstehen explosionsartige Flammenwände“, warnt Prof. Dr. med. Henrik Menke.
Adelheid Gottwald, Vorsitzende von Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V., weist auf die schwerwiegenden physischen und emotionalen Folgen hin. „Diese folgenschweren Unfälle traumatisieren die ganze Familie. Die verletzten Kinder haben eine lange, belastende Behandlung vor sich“. Deshalb fordert Adelheid Gottwald dazu auf, Mitmenschen anzusprechen, die Spiritus zum Anzünden eines Grills nutzen und Geschäfte aufmerksam zu machen, dass Brandbeschleuniger nicht als Anzündhilfen zum Grillen angeboten werden dürfen.
Grill kippsicher und windgeschützt aufstellen.
Niemals flüssige Brandbeschleuniger wie Spiritus oder Benzin verwenden – weder zum Anzünden noch zum Nachschütten – Explosionsgefahr!
Feste, geprüfte Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden.
Grill stets beaufsichtigen.
Kinder nicht in die Nähe des Grills lassen – Sicherheitsabstand von 2 bis 3 Metern!
Grill nicht von Kindern bedienen oder anzünden lassen.
Kübel mit Sand, Feuerlöscher oder Löschdecke zum Löschen des Grillfeuers bereithalten.
Brennendes Fett niemals mit Wasser, sondern durch Abdecken löschen.
Nach dem Grillen das Grillgerät weiter beaufsichtigen, bis die Glut vollständig auskühlt ist.
Nicht in geschlossenen Räumen grillen und den Grill niemals zum Auskühlen ins Haus stellen – Vergiftungsgefahr!
Heiße Grillglut nach dem Grillen am Strand nie im Sand vergraben – die Kohle bleibt noch tagelang glühend heiß – Kinder ziehen sich immer wieder schwere Verbrennungen zu, weil sie in die Glut hineinkrabbeln/-treten oder -fallen.
Einmalgrills am Strand mit Wasser löschen und abkühlen – auch den Sand unter dem Grill!
Je mehr Menschen sich aktiv an der Aufklärungsarbeit beteiligen, umso weniger Grillunfälle wird es geben. Der Präventionsfilm von Paulinchen e.V. gibt anschauliche Tipps zum sicheren Grillen. Jeder ist aufgerufen, in seinem Umfeld vor dieser so häufig unterschätzten Gefahr zu warnen, denn Grillunfälle sind zu 100% vermeidbar.
Links
www.paulinchen.de
www.paulinchen-deinportal.de (Jugendwebsite)
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Quelle: Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V.
Internet: www.paulinchen.de
Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. berät und begleitet Familien mit brandverletzten Kindern in jeder Phase nach dem Unfall. Ein großes Kompetenznetzwerk steht zur Verfügung, sodass keine Frage rund um die thermische Verletzung im Kindesalter offen bleibt. Ziel ist es, für jedes brandverletzte Kind individuell die bestmögliche Versorgung zu erreichen und präventiv auf Unfallursachen hinzuweisen.
Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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