Es gibt sehr viele Dinge, für die junge Familien Geld ausgeben müssen. Aber es gibt eine ganze Reihe von Ausgaben, die mit einfachen Maßnahmen erheblich reduziert werden können. Ein Beispiel ist der Stromverbrauch. Hier sind dauerhafte Einsparungen besonders lukrativ, denn es ist absehbar, dass die Strompreise schon bald wieder deutlicher als in den letzten vier Jahren anziehen werden.
Auch wenn der Anteil des aus Erdöl und Erdgas erzeugten Stroms in den letzten Jahren deutlich gesunken ist, wirkt sich die dortige Preisentwicklung signifikant auf die Strompreise aus. Immerhin entfallen aktuell rund 15 Prozent der in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt erzeugten Strommenge auf diese Energieträger. Wie stark der Strompreis von der Entwicklung der Erdölpreise abhängig ist, zeigt sich bei einem Blick auf die Statistik der Arbeitspreise pro Kilowattstunde. Bei einem Grundversorgungsvertrag lag er 2007 bei durchschnittlich 20,1 Cent. Bis zum Jahr 2013 stieg er auf 30,1 Cent. Danach setzte eine Phase der Stagnation ein. Sie entstand infolge der niedrigen Erdölpreise, welche wiederum der Einlagerung umfangreicher Vorräte während der Wirtschaftsflaute nach dem Beginn der letzten Weltwirtschaftskrise geschuldet waren. Fördermengenbegrenzungen der OPEC und die Iranpolitik des US-Präsidenten Donald Trump haben die Erdölpreise im Frühjahr 2018 rasant steigen lassen.
Bei Familien mit Kindern fängt das Einsparpotenzial bereits bei der Ausstattung des Haushalts mit Elektrogeräten an. Verlockende Billigangebote für Haushaltsgeräte mit schlechten Energieeffizienzklassen sollten nicht genutzt werden. Die dadurch erzielbaren Einsparungen legen Familien später doppelt und dreifach bei den Stromkosten drauf. Wer statt eines Kühlschranks mit der Effizienzklasse A+ zum Modell mit der Energieeffizienzklasse A+++ greift, kann den Stromverbrauch des Kühlschranks halbieren. Beim Geschirrspüler und der Waschmaschine geht es nicht nur um den Stromverbrauch, sondern ergänzend ist ein Blick auf die Wasserverbrauchswerte wichtig. Beide Geräte sollten unbedingt Sparprogramme für halbe Beladungen und Eco-Kurzprogramme für Wäsche und Geschirr mit geringen Verschmutzungen anbieten.
Ein Blick auf die Entwicklung der durchschnittlichen Verbrauchsdaten in Anhängigkeit zur Haushaltsgröße zeigt, dass viele Menschen diese Sparpotenziale erkannt haben und aktiv nutzen, um einerseits die Haushaltskasse und andererseits die Umwelt und das Klima zu schonen. Nach offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamts lag der durchschnittliche Stromverbrauch in einem 3-Personen-Haushalt im Jahr 2005 noch bei 5.569 Kilowattstunden pro Jahr. Bis zum Jahr 2016 reduzierte er sich auf 4.971 Kilowattstunden und Jahr. Das bedeutet eine Reduzierung um stolze 10,8 Prozent. Damit rangieren Familien auf dem zweiten Rang der sparsamsten Haushalte nach den 2-Personen-Haushalten, die im gleichen Zeitraum den Stromverbrauch um 11,2 Prozent heruntergefahren haben. Allerdings besteht hier Nachholbedarf bei den Elektrogeräten, denn darauf entfallen bei Familien gerade einmal 2,3 Prozent der erzielten Einsparungen. Spitzenreiter sind hier die Singlehaushalte mit durchschnittlich 5,3 Prozent. Aber auch die Gesamtbilanz aller deutschen Haushalte fällt positiv aus. Von 2005 bis 2016 ging der Stromverbrauch sämtlicher Haushalte um 8,5 Prozent zurück. Wissenswert ist, dass bei allen genannten Zahlen auch die Verbräuche für elektrische Heizungen berücksichtigt wurden und Infrarotheizungen sich als Alternative zur konventionellen Heizung einer steigenden Beliebtheit erfreuen.
Zahlenquellen:
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Umwelt/UmweltoekonomischeGesamtrechnungen/MaterialEnergiefluesse/Tabellen/StromverbrauchHaushalte.html
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/154908/umfrage/strompreise-fuer-haushaltskunden-seit-2006/
Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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