Produkttests

ÖKO-TEST Laufräder – Sicherheitsmängel und Schadstoffe

ÖKO-TEST hat für die aktuelle Ausgabe zehn Laufräder untersucht. Nur ein einziges ist mit „gut“ zu empfehlen. Die Hälfte der Laufräder wies Sicherheitsmängel wie einen zu geringen Abstand zum Boden oder zu wenig Prallschutz an den Griffenden auf. Zudem wiesen die Labore in den Griffen und Sitzen von sieben Produkten krebsverdächtige PAK-Verbindungen nach. Ein Laufrad hätte wegen eines über dem EU-Grenzwert liegenden TCEP-Gehalts nach Einschätzung von ÖKO-TEST nicht verkauft werden dürfen

Positiv hervorzuheben ist:

Alle zehn getesteten Laufräder haben die Stabilitäts- und Dauerbelastungstests bestanden. Sicherheitsmängel fand ÖKO-TEST jedoch an anderer Stelle.

Das Trittbrett des Smoby Laufrad, orange und das Sattelrohr des Kettler Laufrad Run 8“ Girl hängen mit der Unterkante nur viereinhalb beziehungsweise sechs Zentimeter über dem Boden. Bei weniger als acht Zentimeter Abstand besteht die Gefahr, dass das Laufrad beispielsweise an der Bordsteinkante hängen bleibt. Am Puky Laufrad LR M Plus, Kiwi beträgt der Abstand des vorinstallierten Seitenständers zum Boden 7,7 Zentimeter. Hier rät ÖKO-TEST, ihn abzumontieren.

Die Laufräder Jako-O Laufrad Holz, Pferdefreunde 112-126 und Kiddimoto Mountain Bike MT1, Matt Orange hingegen verfügen nicht über genügend Prallschutz an den Griffenden. Wenn die Lenkergriffe keine ausreichend verdickten Enden als Prallschutz besitzen, kann ein Sturz auf den verdrehten Lenker für das Kind besonders schmerzhaft ausfallen.

In den Griffen und Sätteln von sieben Produkten analysierte das von uns beaufragte Labor polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Fünfmal ist der Gehalt stark erhöht. Meist fand das Labor den krebsverdächtigen PAK-Vertreter Naphthalin. Schon seit Jahren weist ÖKO-TEST die Verbindungen, die aus Weichmacherölen stammen können, in Griffen aus Gummi oder Weichplastik nach – beispielsweise von Fahrrädern, Rollern, Werkzeugen und Elektrogeräten.

Im Schaumstoff des Sattels des Pinolino Laufrad Lino wies das Labor die phosphororganische Verbindung TCEP (Tris(2-chlorethyl)phosphat) nach. Die als Flammschutzmittel oder Weichmacher eingesetzte Substanz ist als fortpflanzungsgefährdend und möglicherweise krebserregend eingestuft.

Nach einer seit Ende 2015 gültigen Aktualisierung der EU-Spielzeugrichtlinie gilt für Spielzeug für Kinder unter drei Jahren ein Grenzwert, den das von uns getestete Pinolino-Laufrad deutlich überschreitet. Es hätte nach Einschätzung von ÖKO-TEST nicht verkauf werden dürfen.

ANZEIGE – Welche Laufräder gut und sicher sind und von welchen Produkten Sie besser die Finger lassen, erfahren Sie hier und im aktuellen ÖKO-TEST-Magazin. Das ÖKO-TEST-Magazin Mai 2018 gibt es seit dem 26. April 2018 im Zeitschrifenhandel.

Quelle: ÖKO-TEST
Internet: www.oekotest.de

Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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