Produkttests

ÖKO-TEST Erdbeeren – Pestizide aus der Wüste

ÖKO-TEST hat in der aktuellen Mai-Ausgabe Früherdbeeren von zehn Supermärkten und Discountern untersuchen lassen. Das Ergebnis: Die Pestizidbelastung ist geringer als in früheren Tests, nur eine Probe von Rewe rasselt diesbezüglich so richtig durch. Dennoch stecken noch immer bis zu sechs verschiedene Spritzgifte in den Beeren. Es gibt aber einen weiteren Grund, die Früherdbeeren liegen zu lassen: Mit ihnen exportiert eine der trockensten Regionen Europas immense Mengen an Wasser in eine der wasserreichsten Gegenden. Andalusien trocknet deswegen langsam aus.

Nach mehr als 500 verschiedenen Pestiziden hat das von ÖKO-TEST beauftragte Labor in 30 Proben von zehn Supermärkten und Discountern gefahndet – und nur drei davon waren komplett pestizidfrei. In allen anderen stecken bis zu sechs verschiedene Spritzgifte. Am höchsten belastet ist eine Charge, die das Verbrauchermagazin bei Rewe eingekauft hat: In ihr fand das Labor „erhöhte“ Rückstände von fünf verschiedenen Pestiziden, insgesamt mehr als vier Milligramm pro Kilogramm.

Besonders bedenkliche Pestizide, die etwa unter Krebsverdacht stehen oder reproduktionstoxisch wirken, kritisiert das Verbrauchermagazin in den Erdbeeren von neun von zehn Supermärkten. Nur in den Proben eines einzigen Discounters waren diese Giftstoffe nicht nachweisbar. Ein Beispiel für ein solches Pestizid ist Bupirimat, dessen Einsatz in Deutschland gar nicht erlaubt ist. Das Verbot hier hilft allerdings wenig: Solange es in Spanien erlaubt ist, dürfen Lebensmittel mit Bupirimat-Rückständen auch hier verkauft werden.

Erdbeeren aus Spanien oder Marokko haben aber ein noch viel größeres Problem: Mit ihnen importieren die extrem trockenen Länder immense Mengen an Wasser nach Deutschland. Fast alle getesteten Erdbeeren stammen aus der Provinz Huelva in Andalusien und damit aus der Nähe des Nationalparks Coto de Doñana, der deswegen langsam, aber sicher austrocknet. Das Wasser, das die Landwirte in Südspanien für den Obst- und Gemüseanbau verwenden, stammt oft aus illegalen Brunnen, die die Bauern selbst bohren. Weil der Grundwasserspiegel immer weiter sinkt, müssen sie immer tiefer bohren. Der gesamten Region droht die langsame, aber sichere Wüstenbildung.

Das Verbrauchermagazin rät: Erdbeeren aus Spanien und Marokko liegen lassen. Denn über ein „ausreichend“ kommt kein Produkt hinaus. Spätestens im Juni stehen die heimischen Beeren im Regal – die schmecken besser, sind für gewöhnlich weniger belastet und ökologisch unbedenklich.

ANZEIGE – Welche Erdbeeren stärker und welche weniger stark mit Pestiziden belastet sind, unter https://www.oekotest.de/essen-trinken/10-Erdbeeren-im-Test_110938_1.html oder im aktuellen ÖKOTEST-Magazin. Das ÖKO-TEST-Magazin Mai 2018 gibt es seit dem 26. April 2018 im Zeitschrifenhandel.

Quelle: ÖKO-TEST
Internet: www.oekotest.de

 

Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

Recent Posts

Gras- und Getreide-Widerhaken können bei Hunden lebensgefährliche Verletzungen verursachen

Sommerzeit ist Hochsaison / PETA-Expertin gibt Tipps Klein, aber gefährlich: Viele im Hochsommer reifende Gräser…

10 Stunden ago

So schützt man sich bei Hitze

Tipps der Verbraucherzentrale NRW vor allem für ältere und pflegebedürftige Menschen Sehr heiße Tage sind…

2 Tagen ago

Rückruf: Spielberger ruft Backmischung glutenfreien Pizzateig wegen Gluten zurück

Die Spielberger Mühle ruft die glutenfreie Backmischung Pizzateig in der 350g Packung und mit dem…

2 Tagen ago

Rückruf: Beißring Krümelmonster happybrush hat Qualitätsmängel

Die happybrush GmbH informiert über den Rückruf des Artikels Beißring Krümelmonster mit der EAN: 4260486335768,…

2 Tagen ago

Rückruf: Fashy ruft SIMA Schwimmhilfe zurück

Die Fashy GmbH Produktion und Vertrieb informiert über den Rückruf des Artikels SIMA Schwimmhilfe. Wie das…

5 Tagen ago

Chrom VI Belastung in Kindersandalen Marke „Super fit“

Das EU Schnellwarnsystem Safety Gate (vormals RAPEX) informiert über Chrom VI Belastung (gemessener Wert: 4,6…

5 Tagen ago