Bartonella-Bakterium – Kinder mit Abwehrschwäche sollten fremde Katzen meiden
Streunende und flohbefallene Katzen können beim Beißen, Kratzen, Ablecken einer verletzten Hautstelle oder über Flöhe die Katzenkratzkrankheit übertragen. Junge Katzen sind besonders häufig Träger des auslösenden Bartonella- Bakteriums.
„Normalerweise überstehen gesunde Menschen diese Krankheit ohne Probleme, doch bei Immungeschwächten, sehr kleinen Kindern oder älteren Patienten kann es zu Komplikationen kommen, wie z.B. zu einer Blutvergiftung oder zu Veränderungen in den kleinsten Blutgefäßen, die sich entzünden und zu Blutungen führen können. Erkennbar sind diese an kleinen dunkelroten Knötchen“, erklärt Dr. Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Sehr selten werden Leber, Milz, Knochen, Gelenke oder Lungen in Mitleidenschaft gezogen.
Als erstes Anzeichen einer Infektion mit den Bakterien entwickelt sich i.d.R. nach 3 bis 14 Tagen an der Biss- oder Kratzstelle eine Pustel, die einem Insektenstich ähneln kann. Innerhalb von ein paar Wochen nach der Infektion schwellen ein oder mehrere Lymphknoten nahe der Eintrittsstelle an. In einigen Fällen können Kinder Fieber bekommen, matt sein, unter Appetitlosigkeit und unter Kopfschmerzen und einem allgemeinen Krankheitsgefühl leiden. Die geschwollenen Lymphknoten verschwinden normalerweise innerhalb von mehreren Wochen. „Der Kinder- und Jugendarzt sollte informiert sein, wenn eine Familie Hauskatzen besitzt oder wenn das Kind evtl. von einer Katze gekratzt oder gebissen wurde. Bei stärkeren Beschwerden reicht meist eine Behandlung mit Antibiotika aus. Warme Kompressen können bei schmerzhaften Lymphknoten helfen. Ein Bluttest kann im Falle einer Infektion den Befall mit Bartonella-Bakterien bestätigen“, so Dr. Kahl.
Wenn eine Katze Mitglied der Familie ist, sollten Eltern ihre Kinder immer wieder daran erinnern, dass sie sich nach dem Spielen mit der Katze die Hände waschen. Flöhe müssen konsequent bekämpft werden. Das Tückische ist, dass Katzen häufig keine Symptome zeigen und dennoch das Bakterium in sich tragen.
Quelle: Zbl Arbeitsmed, StatPearls Publishing
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de