Schwangerschaft & Baby

Nickerchen mit Baby auf dem Bauch erhöht Erstickungsgefahr für Kind

Amerikanische Kinder- und Jugendärzte warnen davor, mit dem Baby auf dem Bauch oder auf der Brust einzuschlafen, insbesondere auf einem Sofa oder in einem Sessel. Einer aktuellen Auswertung zufolge konnte die Zahl der Todesfälle durch plötzlichen Kindstod zwar durch vorbeugende Empfehlungen, wie Babys nur auf dem Rücken schlafen zu lassen, deutlich reduziert werden. Doch ist die Zahl der Babys, die erstickten, versehentlich stranguliert, oder eingeklemmt wurden, in den USA von 1999 bis 2015 dramatisch gestiegen.

Ein Grund dafür ist, dass Eltern wieder häufiger zusammen mit ihrem Baby in einem Bett oder auf dem Sofa oder Ähnlichem schlafen. Die Oberfläche eines Sofas fällt beispielsweise häufig in eine Richtung ab, sodass Säuglinge leicht dorthin rollen und zwischen die Kissen eingeklemmt werden können. Auch auf einem Sessel kann ein Baby leicht in eine ungünstige Position rutschen. „Neben diesen Gefahren haben Säuglinge bis zu vier Monaten ein fünffach höheres Risiko, am plötzlichen Kindstod zu sterben, wenn sie im Bett mit den Eltern schlafen. Dort besteht u.a. die Gefahr, dass sie unter Bettzeug geraten, sich nicht selbst befreien können und nicht genug Luft bekommen. Sicherer ist ein Säugling auf einer festen Matratze im eigenen Bett, das sich im Elternschlafzimmer befindet. Dort sollten Eltern ihn auf dem Rücken in einem passenden Schlafsack zum Schlafen hinlegen“, rät Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) mit jahrelanger Klinikerfahrung.

Im Kinderbett sollte keine zusätzliche Bettwäsche, sollten keine Decken, Kissen oder Plüschtiere liegen, denn diese Teile erhöhen das Erstickungsrisiko. Auch Schnüre sollten nicht in das Bett baumeln, damit sich das Baby nicht darin verwickeln und sich selbst strangulieren kann. Aus dem gleichen Grund sollten Babys beim Schlafen keinen Schnuller um den Hals gebunden oder mit einer Schnur an der Kleidung befestigt haben. „Beachten Eltern diese Vorsichtsmaßnahmen, können Schnuller Babys ohne Bedenken gegeben werden. Sie scheinen sogar vor dem plötzlichen Kindstod zu schützen – warum ist nicht vollständig geklärt“, ergänzt Prof. Nentwich. Nach wie vor gibt es noch keinen 100%-igen Schutz vor dem plötzlichen Kindstod, aber Eltern können für eine möglichst sichere Schlafumgebung ihres Babys sorgen, um das Risiko für den plötzlichen Kindstod und andere schlafbezogene Risiken zu verringern.

Starben in Deutschland 1998 noch 602 Babys durch den Plötzlichen Kindstod waren es seit 2009 jährlich unter 200 Fälle (2015: 127).

Quelle: Todesursachenstatistik, Statistisches Bundesamt, Zweigstelle Bonn.  www.gbe-bund.dePediatricsWebMD

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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