Die EU Kommisarin Věra Jourová (Commissioner for Justice, Consumers and Gender Equality) hat den Jahresbericht 2017 des europäischen Warnsystems RAPEX vorgestellt.
Im Jahr 2017 wurde das Schnellwarnsystem aktiver von den nationalen Behörden in Anspruch genommen. Die Zahl der vom Markt genommenen Produkte stieg mit 2201 Produkten gegenüber 2016 nur leicht an. Ein immer höherer Anteil der im Schnellwarnsystem gemeldeten gefährlichen Produkte wird allerdings über das Internet vertrieben. Deswegen arbeitet die Kommission intensiver mit Amazon, Ebay und Alibaba zusammen, um potentiell unsichere oder nicht normgerechte Produkte aus Internet-Seiten, von denen aus in die EU verkauft wird, zu entfernen.
Die am häufigsten beanstandeten Produkte waren 2017 Spielzeug (29%), gefolgt von KFZ (20%) und Textilien (12%).
Der Rapex-Jahresbericht zeigt aber auch auf, dass Deutschland als Herkunftsland von unsicheren bzw. beanstandeten Produkten übermäßig stark betroffen ist.
Aber auch die Anzahl der Meldungen aus Deutschland scheint unverhältnismäßig hoch. Dies liegt aber allein an der regelrechten Schwemme an Meldungen aus dem KFZ und Nutzfahrzeug Bereich. Die tatsächlichen Meldungen aus Deutschland zu nonfood Produkten wie etwa Textilien, Spielzeug oder Elektrogeräte werden seit 3 Jahren immer weniger.
Hier zeigt sich ein deutliches Ungleichgewicht welches sicherlich Fragen aufwirft, nach welchen Kriterien gemeldet wird und wo die Prioritäten der Produktüberwachung hierzulande liegen. Nämlich einzig aufgrund der unzähligen Meldungen aus dem KFZ Bereich führt Deutschland die Liste der Meldungen an.
RAPEX Jahresbericht 2017 nach Ländern >
Die meisten gemeldeten gefährlichen Produkte stammten aus Ländern außerhalb der EU. In 53 % der Fälle wurde China als Herkunftsland angegeben, gefolgt von EU-28 und EEA-EFTA Staaten mit 26%.
Über das Schnellwarnsystem können seit 2003 Informationen über gefährliche Non-food-Erzeugnisse, die irgendwo in Europa vom Markt genommen bzw. zurückgerufen wurden, schnell zwischen den Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission ausgetauscht werden. Dies wiederum ermöglicht, dass EU-weit geeignete Folgemaßnahmen (Verbot/Einstellung des Verkaufs, Rücknahme, Rückruf oder Einfuhrverweigerung durch die Zollbehörden) ergriffen werden können.
31 Länder (alle EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Liechtenstein und Norwegen) nehmen derzeit am System teil.
Das Schnellwarnsystem verfügt über eine öffentliche Webseite (ec.europa.eu/consumers/rapid-alert-system), auf der die Warnmeldungen der am System beteiligten nationalen Behörden wöchentlich aktualisiert werden. Jede Woche werden rund 50 Warnmeldungen registriert und im Internet veröffentlicht. Die Meldungen sind der Öffentlichkeit zugänglich. Verbraucher und Unternehmen können inzwischen auch auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Benachrichtigungen über neue Warnmeldungen abonnieren und Warnungen über die sozialen Medien weitergeben.
PDF – Rapex Report 2017 (englisch) >>
Quelle und Bilder: Europäische Kommission
Internet: http://ec.europa.eu
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