Ein speziell für Kinder entwickeltes Aufwärmprogramm reduziert Fußballverletzungen um rund 50%. Zu diesem Ergebnis kommen Sportwissenschaftler der Universität Basel. Sie berichteten darüber in der Fachzeitschrift „Sports Medicine“. Insgesamt nahmen 243 Teams mit rund 3.900 Kindern aus vier europäischen Ländern (Schweiz, Niederlande, Tschechien, Deutschland) an der Studie teil.
Die Merkmale von Fußballverletzungen bei Kindern unterscheiden sich von denen bei Jugendlichen und Erwachsenen. „Zum Beispiel erleiden Kinder häufiger Knochenbrüchen oder Verletzungen der oberen Extremitäten“, berichtete Sportwissenschaftler Dr. Oliver Faude von der Universität Basel. Bislang gibt es jedoch nur wenige epidemiologische Daten zu Fußballverletzungen in dieser Altersgruppe.
Basierend auf den von Dr. Roland Rössler vom Institut für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel durchgeführten Untersuchungen zu den Besonderheiten von Fußballverletzungen bei Kindern entwickelte ein internationales Expertenteam ein 20-minütiges Aufwärmprogramm. Das Programm „11 + Kids“ umfasst sieben Aufwärmübungen, die zu Beginn des regulären Fußballtrainings der Kinder ausgeübt werden sollten.
Unter der Leitung von Oliver Faude und Roland Rössler hat eine internationale Forschungsgruppe das Aufwärmprogramm für Kinderfußball nun erstmals wissenschaftlich erprobt. Insgesamt 3.895 Spieler im Alter zwischen 7 und 13 Jahren aus der Schweiz, Deutschland, Tschechien und den Niederlanden nahmen an der umfassenden Studie teil.
Während die Kontrollgruppe normal trainierte, wärmte sich die Interventionsgruppe regelmäßig mit dem speziellen „11 + Kids“ -Programm auf. Nach einer Fußballsaison war die Verletzungsrate des Teams, das dem Programm folgte, um 48% geringer als bei der Kontrollgruppe, während die Rate schwerer Verletzungen um bis zu 74% sank.
Die Ergebnisse der von der FIFA unterstützten Studie zeigen, dass ein angemessenes Aufwärmprogramm dazu beitragen kann, einen Großteil der Verletzungen zu verhindern, vorausgesetzt, es wird mindestens einmal, vorzugsweise zweimal pro Woche durchgeführt.
Quelle: ScienceDaily, Universität Basel, Sports Medicine
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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