Warum läuft die Nase, wenn es draußen kalt ist? Hier erfahren Sie Ursachen für das Phänomen und hilfreiche Tipps, wie Sie eine laufende Nase stoppen
Eigentlich wollten Sie ja mit den Kindern Schlittschuhlaufen gehen – stattdessen läuft aber bei Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter ständig die Nase. Am besten Sie haben für solche „Notfälle“ immer eine Extrapackung Papiertaschentücher in der Jackentasche. Aber warum läuft die Nase bei Kälte eigentlich und wie können Sie die laufende Nase stoppen?
Ärzte bezeichnen eine laufende Nase als Rhinorrhoe oder nasale Hyperaktivität. Läuft die Nase, tritt ungewöhnlich viel Flüssigkeit aus den Nasenlöchern. Zu einer triefenden Nase kommt es, wenn die Schleimhäute in der Nase und den Nasennebenhöhlen stärker durchblutet werden und mehr Sekret produzieren. Das ist eine natürliche Reaktion der Schleimhäute zum Schutz gegen Eindringlinge. Der Mechanismus sorgt dafür, dass Krankheitserreger, Staub oder andere Partikel mit der Flüssigkeit aus dem Körper transportiert werden.
Auch eine kalte Witterung bringt die Nase zum Fließen. Kommen Sie aus einem warmen Raum ins Kalte, lässt der abrupte Temperaturwechsel die Nase noch stärker laufen. Der Grund hierfür ist, dass Temperaturfühler in der Nase die Kälte als Reiz erkennen und das Gehirn Blut in Richtung Nase fließen lässt. Zum Schutz gegen die kalte Luft schwillt die Schleimhaut an. Dieser „Kälteschnupfen“ sollte aufhören, wenn Sie wieder ins Warme gehen.
Die Flüssigkeit, die einmal mehr und einmal weniger stark aus der Nase rinnt, besteht vor allem aus Wasser, Salzen, Schleimstoffen und Eiweiß und ist wässrig und klar. Bei einer Infektion kann das Sekret dickflüssig und gelb aussehen.
Auch wenn eine laufende Nase nervt, eine trockene Nase macht ebenfalls Probleme. Sie juckt, brennt, reizt zum Niesen und kann sogar bluten.
Die Nase läuft, das Kind niest ständig und auch im Hals kratzt es – so zeigt sich eine beginnende Erkältung. Nach diesem Anfangsstadium des Schnupfens läuft die Nase meist nicht mehr, sondern ist durch zäheres Sekret verstopft.
Wie kann Sie einer laufenden Nase durch eine Erkältung vorbeugen?
Um nicht unter Schnupfen und anderen Erkältungssymptomen zu leiden, sollten Sie Ihr Kind warm genug anziehen. Wenn es länger raus in den Schneematsch geht, bietet sich wasserfeste und atmungsaktive Kleidung an. Denn unsere Abwehrkräfte funktionieren schlechter, wenn wir frieren. Und Erkältungsviren können leichter einen Infekt auslösen. Diese Viren verbreiten sich über Tröpfchen vom Niesen oder Husten. Am besten schützen Sie Ihr Kind, wenn Sie erklären, wie Hygienemaßnahmen funktionieren: Zeigen Sie ihm zum Beispiel, wie man sich richtig die Nase putzt und die Hände wäscht.
Schleim durch die Nase hochziehen? Den meisten Eltern gefällt diese Unart von manchen Kindern überhaupt nicht. Einige Hals-Nasen-Ohrenärzte halten das Hochziehen der Nase aber für sinnvoll: Beim Schnäuzen kann nämlich ein Unterdruck entstehen, durch den unter Umständen Viren in die Nebenhöhlen der Nase und die Mittelohren gelangen.
Wenn Sie die Nase Ihres Kindes nicht einfach laufen lassen wollen: Nachdem Sie die Rotznase vorsichtig geputzt haben, sollten Sie das Papiertuch lieber gleich in den Müll werfen, um daran haftende Viren gleich mit zu entsorgen. Für Babys gibt es außerdem spezielle Nasensauer – fragen Sie am besten Ihren Kinderarzt oder einen Apotheker.
Die Nasenschleimhaut mag es feucht, dann kann sie sich selbst reinigen und Krankheitserreger abwehren. Im besten Fall kommt es gar nicht zu einer laufenden Schnupfennase. Außerdem gibt es Hausmittel, die Sie mehrmals am Tag anwenden können, um die laufende Nase zu stoppen und die sich auch zur Vorbeugung eignen:
mit isotonischer Salzlösung (aus der Apotheke) inhalieren: befeuchtet die Schleimhaut und löst Schleim und Krusten in der Nase
die Nase duschen: durch eine Nasendusche mit Salz- oder Meersalzlösungen wird die Nase kräftig durchgespült und befeuchtet
Die Luft in den Wohnräumen sollte feucht sein, damit die Nasenschleimhaut nicht austrocknet. Optimal ist eine Luftfeuchtigkeit von circa 50 Prozent. Dies erreichen Sie zum Beispiel mit einem feuchten Handtuch auf der Heizung. Gleichzeitig sollten die Räume nicht wärmer als 20 Grad Celsius sein.
Es kann auch sein, dass die Nase läuft, obwohl es draußen nicht kalt ist. Manchmal werden die Nasenschleimhäute auch aus anderen Gründen stärker durchblutet. Die Nase läuft dann kurzfristig zum Beispiel:
beim Weinen
beim Sport
durch scharfes oder heißes Essen
Doch auch Krankheiten können bewirken, dass die Nase läuft. Auf der Liste stehen Allergien oder Nasenpolypen, gutartige Wucherungen der Nasenschleimhaut. Eine Nase, die dauerhaft läuft, sollte vom HNO-Arzt untersucht werden. Dasselbe gilt für Erkältungssymptome, die länger als eine Woche andauern. Der Facharzt kann zum Beispiel die Nase untersuchen oder einen Allergietest machen.
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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