Nüsse und Mandeln sind für Kinder unter vier Jahren höchst gefährlich. Sie können beim Knabbern leicht in die Atemwege gelangen und so akute Erstickungsgefahr auslösen, so der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)
Jeder zweite Erstickungsunfall bei Kleinkindern wird nach Zahlen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) von Nüssen verursacht. Besonders gefährlich sind Erdnüsse, deren Schale auch von Kindern leicht geknackt werden kann und die oft als gesalzene Knabbereien herumstehen.
„Auf Weihnachtsmärkten, aber auch in Kindergärten – überall werden Kindern in der Adventszeit Nüsse, Erdnüsse oder gebrannte Mandeln angeboten. Wenn Kinder sie nicht aufmerksam zerkauen und schlucken weil sie etwa abgelenkt sind oder sich mit vollem Mund unterhalten, geraten die Nüsse aufgrund ihrer geringen Größe und Form leicht in die Luftröhre und in die tiefen Bereiche der Atemwege. Von dort müssen sie operativ entfernt werden, anderenfalls verursachen sie schwere und oft dauerhafte Schäden,“ warnt Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Nüsse sind – in Maßen verzehrt – lecker und gesund. Werden sie jedoch falsch gelagert, können sie ranzig werden, schimmeln und somit gesundheitsschädliche Stoffe bilden.
Zu diesen Stoffen gehören die Schimmelpilzgifte, sogenannte Mykotoxine. Zu dieser Gruppe gehören Aflatoxine. Sie sind deshalb so gefährlich, weil sie giftig und Krebs erregend sind – sie können vor allem Leber- und Nierenkrebs auslösen. Schimmelpilze wachsen besonders gut bei mäßigen oder warmen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und schlechter Belüftung. Unter diesen Bedingungen produzieren sie immer mehr Giftstoffe. Vorsicht: Kochen, Backen oder Braten kann die schädlichen Wirkungen der Pilzgifte nicht ausschalten!
Besonders Pistazien sind aber oft vom Schimmel befallen (etwa drei bis vier Prozent sind nicht einwandfrei), darüber hinaus Erdnüsse, Mandeln und Paranüsse. Wer einen atypischen Geschmack feststellt: „Nicht schlucken, sondern spucken!“
„Eltern sollten Kindern unter vier Jahren daher keine ganzen Nüsse, Mandeln oder Erdnüsse geben, weder einzeln noch in Gebäck oder Schokolade. Gegen gemahlene Nüsse bestehen keine Einwände, sofern sichergestellt ist, dass beim Kind keine Nussallergie vorliegt. Hat ein Kind dennoch eine Nuss in die Atemwege bekommen und reagiert mit Atemnot, Röcheln und hartnäckigem Husten, sollten die Eltern es sofort in die nächste Kinderklinik bringen. Auch bei längerem Husten ohne sonstige Infektzeichen ist an verschluckte Nusspartikel zu denken und eine entsprechende Diagnostik erforderlich, “ so die Kinder- und Jugendärzte.
Quelle:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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