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Medien im Kinderschlafzimmer: Schule, Gesundheit und Verhalten verschlechtern sich

Amerikanische Forscher konnten erstmals belegen, dass Medien im Kinderschlafzimmer langfristig Schulleistungen, Gesundheit und Verhalten von Heranwachsenden negativ beeinflussen.

„Was Kinder- und Jugendärzte schon lange raten, wird durch diese Studie noch einmal wissenschaftlich belegt: Medien gehören nicht ins Schlafzimmer“, erklärt Dr. Büsching Kinder- und Jugendarzt und Vorstandsmitglied des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Es ist wie eine Kettenreaktion; Kinder, die in ihrem Schlafzimmer fernsehen oder Videospiele spielen, lesen und schlafen weniger, nehmen weniger an anderen Aktivitäten teil. In der Folge schneiden sie tendenziell schlechter in der Schule ab, neigen zu Übergewicht und Spielsucht. Das Verbot von digitalen Bildmedien im Kinderschlafzimmer fällt deutlich leichter, wenn Eltern Vorbild sind und ebenso keine digitalen Bildmedien im Schlafzimmer benutzen.

Da Eltern die Aktivitäten im Kinder- bzw. Jugendzimmer oft nicht so verfolgen können, nutzen Kinder dort häufiger gewalttätige Videospiele oder schauen Filme an, die nicht für ihr Alter geeignet sind. Dies führt wiederum im Laufe der Zeit zu mehr körperlicher Aggression. Diese Ergebnisse lassen sich auf andere Medien übertragen. Die BLIKK-Studie 2017 (Bewältigung, Lernverhalten, Intelligenz, Kompetenz, Kommunikation bei Kindern und Jugendliche im Umgang mit elektronischen Medien), eine Querschnittserhebung der Kinder- und Jugendärzte des BVKJs mit mehr als 5.500 Datensätzen, belegt sogar, dass Mediennutzung über 30 Minuten pro Tag schon bei kleinen Kindern mit Entwicklungsstörungen einhergehen, wenn kleine Kinder nicht von ihren Eltern begleitet werden, um schrittweise eine digitale Medienkompetenz vermittelt zu bekommen. „Sprachentwicklungsstörungen sowie motorisch Hyperaktivität sind u.a. Folgen einer unkontrollierten Mediennutzung im Kleinkindalter“, warnt Dr. Büsching. Wenn Eltern unsicher sind, wie sie selbst und ihre Kinder am besten mit Medien umgehen sollten, dann können sie ihren Kinder- und Jugendarzt um Unterstützung bitten.

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

 

Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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