Autsch, eingerissene Mundwinkel
Sie schmerzen beim Lachen und Gähnen und können sich entzünden: Eingerissene Mundwinkel sind nicht nur ein kosmetisches Problem. Forschen Sie nach den Ursachen!
(RaIA / dgk) Im Herbst und Winter treten sie wieder verstärkt auf: trockene, aufgesprungene Lippen und nicht selten auch eingerissene Mundwinkel. Sie heißen medizinisch Rhagaden, der Volksmund spricht von „Faulecken“. Warum das Klima den Lippen zu schaffen macht, lässt sich leicht erklären. Die dünne Haut der Lippen besitzt praktisch keine Talgdrüsen und kann sich kaum vor Kälte und trockener Heizungsluft schützen, so der Ratgeber aus Ihrer Apotheke. Um die Haut trotzdem geschmeidig zu halten und anzufeuchten, lecken sich viele Menschen automatisch über die Lippen. Doch gerade das verschlimmert das Problem und trocknet die Lippen noch stärker aus.
Terrain für Keime
Sind spröde Lippen und Mundwinkel erst einmal eingerissen, können sich dort allerlei Keime ansiedeln und vermehren. Vor allem dann, wenn die Haut häufig mit der Zunge befeuchtet wird. Schlecht sitzender Zahnersatz, Probleme mit den Zähnen oder auch eine unzureichende Mundhygiene können das Problem ebenfalls hervorrufen oder weiter verschärfen.
Nicht immer ist nur das Winterwetter schuld an eingerissenen Mundwinkeln: Rhagaden können auch einen Vitamin- oder Mineralstoffmangel anzeigen. Möglicherweise steckt ein Vitamin-B2-Mangel dahinter, der beispielsweise in der Schwangerschaft oder bei übermäßigem Alkoholgenuss auftreten kann. Ein Defizit an Vitamin C kann ebenfalls mit eingerissenen Mundwinkeln sowie mit Zahnfleischbluten einhergehen. Eisenmangel macht sich nicht nur durch brüchige Nägel und spröde Haare bemerkbar, sondern eben auch durch Mundwinkel Rhagaden.Ein intaktes Immunsystem benötigt außerdem genügend Zink.
Überprüfen Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten!
Schließlich können eingerissene Mundwinkel auch durch andere Erkrankungen verursacht werden. So bilden sich bei Hautleiden wie Allergien, Neurodermitis oder Schuppenflechte schuppende, juckende Ausschläge im Gesicht und ziehen mitunter auch die Lippen in Mitleidenschaft. Zudem können Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Leberleiden Mundwinkel-Rhagaden begünstigen. Mitunter treten sie auch als „Nebenwirkung“ einer Behandlung mit Antibiotika auf.
Auf zum Arzt
Wer häufiger mit rissigen Mundwinkeln oder schlecht heilenden Rhagaden zu kämpfen hat, sollte zum Haus- oder Hautarzt gehen. Der Mediziner wird nach Vorerkrankungen und weiteren Beschwerden fragen. Anschließend hilft ein fachkundiger Blick auf die Mundwinkel. Dort können zum Beispiel kleine Bläschen eine Herpesinfektion anzeigen. Ein Blick in die Mundhöhle verrät, ob die Mundschleimhaut entzündet und vielleicht mit Pilzen befallen ist. Eventuell wird auch ein Abstrich gemacht, der im Labor auf Erreger untersucht wird. Manchmal können eine Blutuntersuchung oder ein Allergietest weiteren Aufschluss geben. Vielleicht steht auch ein Besuch beim Zahnarzt an.
Sind Mundwinkel-Rhagaden auf Keime wie Bakterien oder Pilze zurückzuführen, wird der Arzt passende Arzneimittel verordnen. Liegt ein Vitamin- oder Mineralstoffmangel vor, helfen eine Ernährungsumstellung unter ärztlicher Anleitung und eventuell ausgesuchte, ausreichend hoch dosierte Vitalstoffpräparate aus der Apotheke. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, ist es wichtig, die Mundwinkel trocken zu halten.
Selbst aktiv werden
Um Mundwinkel-Rhagaden vorzubeugen, kann man selbst einiges unternehmen. Da Körper und Haut in der Heizperiode viel Flüssigkeit brauchen, gilt: mindestens anderthalb bis zwei Liter täglich trinken, am besten Wasser und ungesüßte Früchte- und Kräutertees. Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse versorgt den Körper gut mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen und beugt Defiziten vor. Für eine gute Versorgung mit Fett und Feuchtigkeit sorgen Lippenbalsame, Fettstifte und Cremes speziell für spröde, rissige Haut aus der Apotheke.
Quelle: DEUTSCHES GRÜNES KREUZ e.V.
Internet: www.dgk.de