Familienplanung: Schwanger werden – Tipps für einen erfüllten Kinderwunsch
Schwanger werden – viele Paare wünschen sich ein Baby. Wie sich der Kinderwunsch möglichst schnell und stressfrei erfüllt, lesen Sie hier.
Es gibt viele Mythen, die sich um das Thema „Kinder kriegen“ ranken und darüber, wie sich ein Paar möglichst schnell seinen Wunsch von Nachwuchs erfüllen kann. Von „nach dem Sex bloß nicht Aufstehen“ bis hin zu „täglicher Sex verringert die Qualität der Spermien“ hört und liest man sehr viele Ratschläge und Tipps. Sicher ist: Frauen können ihre Chance erhöhen, schwanger zu werden, wenn sie an ihren fruchtbaren Tagen Geschlechtsverkehr haben.
Tipps, um schwanger zu werden: Die fruchtbaren Tage bestimmen
Die natürliche Familienplanung (NFP) basiert darauf, Körpersignale der fruchtbaren und unfruchtbaren Phase des weiblichen Zyklus zu beobachten und richtig zu deuten, und so die Möglichkeit einer Schwangerschaft zu vergrößern. Warum ist es von so großer Bedeutung, über seine fruchtbaren Tage Bescheid zu wissen? Auch wenn ein Zyklus durchschnittlich 28 Tage dauert, variiert dieser doch von Frau zu Frau und auch von Zyklus zu Zyklus. Alles zwischen 23 und 35 Tagen gilt medizinisch als regelmäßig. Ein Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und endet mit dem Tag vor dem Beginn der nächsten Monatsblutung. Pro Zyklus kann eine Frau jedoch nur an fünf bis sechs Tagen schwanger werden, optimal sind vier Tage vor und ein Tag nach dem Eisprung. Ein Fruchtbarkeitsrechner kann dabei helfen, die fruchtbaren Tage zu bestimmen.
Wie funktioniert die natürliche Familienplanung?
Zwei wichtige Anzeichen, die Anwenderinnen der natürlichen Familienplanung – im speziellen der symptothermalen Methode (nach Rötzer, 1968) – beobachten, sind:
- Körpertemperatur (Basaltemperaturmessung) und
- Zervixschleim
Das Ziel: Die empfängnisfähige Zeit so gut wie möglich einzugrenzen. Denn beide Parameter sind während des Zyklus Schwankungen unterworfen und verändern sich während der fruchtbaren Tage.
Messen der Körpertemperatur
Die Körpertemperatur zeigt an, in welcher Phase des Zyklus sich die Frau befindet. Die Messung sollte nach dem Aufwachen und noch vor dem Aufstehen durchgeführt werden, immer an der gleichen Stelle: oral, rektal oder vaginal. Fieber, psychische Anspannung oder Alkoholkonsum können die Temperatur beeinflussen, daher müssen derartige Einflussfaktoren mit notiert werden. Solche Faktoren ausgenommen, beträgt die Temperatur vom ersten Tag der Monatsblutung bis zum Eisprung circa 36,5 Grad Celsius. Das entspricht der normalen Körpertemperatur. 24 bis 36 Stunden nach dem Eisprung (Ovulation) steigt die Temperatur an. Bleibt die Temperatur an mindestens drei aufeinander folgenden Tagen um mindestens 0,2 Grad Celsius – im Vergleich zu den vorausgegangenen sechs Tagen – erhöht, beweist das fast immer, dass ein Eisprung stattgefunden hat. Die unfruchtbaren Tage beginnen mit dem dritten Tag nach Temperaturanstieg und dauern bis zur folgenden Menstruation. Wenn die Frau den Temperaturanstieg festgestellt hat, ist es bereits zu spät, um schwanger zu werden, denn: Die Eizelle kann nur zwölf bis 24 Stunden nach dem Eisprung befruchtet werden. Doch mit dem täglichen Eintragen der Temperatur in Kurvenblätter kann die Frau besser abschätzen, wann sie ihre fruchtbaren Tage hat.
Beobachten des Zervixschleims
Dieses Sekret wird von den Drüsen im Gebärmutterhals (Zervix) gebildet. Zu Beginn des Zyklus ist die Vagina relativ trocken. Ein zäher Schleimpfropf verschießt den Übergang vom Gebärmutterhals in die Vagina (Portio). Er verhindert, dass Bakterien in die Scheide gelangen und erschwert es den Spermien, einzudringen. Zu Beginn der fruchtbaren Phase sorgt der erhöhte Östrogenspiegel dafür, dass der Zervixschleim dünnflüssiger und für die Spermien durchlässiger wird. Ist er glasklar, flüssig wie rohes Eiweiß und lässt sich mehrere Zentimeter lang zwischen Daumen und Zeigefinger spinnen, stehen die Chancen nicht schlecht, schwanger zu werden.
Schwanger werden: Seien Sie nicht zu hart mit sich selbst
Manchmal lässt das Baby allen Bemühungen zum Trotz auf sich warten. Der Wunsch nach einem eigenen Kind kann Paare sehr unter Druck setzen. Versuchen Sie, sich nicht selbst verrückt zu machen und sich zu großem Stress auszusetzen, mit dem selbstauferlegten „Muss“, dass es beim nächsten Mal aber nun wirklich klappen sollte. Eine hohe Konzentration an Stresshormonen im Blut kann übrigens das schwanger werden erschweren. Geben Sie sich Zeit: Vor allem bei Frauen, die bisher hormonell verhütet haben, dauert es etwas, bis sich der Hormonhaushalt wieder eingependelt hat. Sicher ist das alles immer leichter gesagt, als im Alltag getan, doch versuchen Sie sich vor Augen zu halten, dass für eine erfolgreiche Empfängnis sehr viele kleine Zahnrädchen ineinandergreifen müssen. Und das lässt sich eben nicht immer genau planen.
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