ÖKO-TEST Portionsgrößen: Beim Realitätscheck durchgefallen
In der aktuellen September-Ausgabe zeigt das ÖKO-TEST-Magazin, wie Hersteller versuchen, mit verschiedenen Tricks, die Energie-, Fett- und Zuckergehalte kleinzurechnen. Dafür geben diese unrealistische Portionsgrößen auf ihren Verpackungen an. Doch wer isst schon 0,47 Croissant und wer wird von einem 20 Gramm schweren Hackbällchen satt?
Die Angaben der Lebensmittelhersteller zu Portionsgrößen stimmen häufig nicht mit den tatsächlichen Essensgewohnheiten überein. Umfragen der Verbraucherzentralen zufolge essen die meisten mehr als doppelt so viel wie auf der Verpackung als Portionsgröße empfohlen wird. Doch die Hersteller dürfen die Portionsgrößen selbst festlegen. Und mit den mickrigen Portionsgrößen lassen sich die Kalorien-, Fett- und Zuckergehalte schön kleinrechnen. Süßigkeiten und Fertiglebensmittel erscheinen dadurch viel gesünder, als sie tatsächlich sind.
ÖKO-TEST zeigt nun in einem aktuellen Test von 33 Produkten, wie kurios diese Mengenangaben teilweise sind. Wer eine Haribo Anaconda Riesenschlange isst, dürfte dann nur 0,63 Stück davon essen. Von Nutella darf man sich einen gehäuften Teelöffel hauchdünn aufs Brot schmieren, ebenso von der Reinert Bärchen-Streichwurst – was unrealistisch klein ist.
Wie dreist manche Hersteller dabei vorgehen, lässt sich schön an den Nimm 2 Lachgummis mit Fruchtsaft und Vitaminen darstellen. Sie bestehen zu über 50 Prozent aus Zucker. Um die Kalorienmenge möglichst klein erscheinen zu lassen, rechnet Hersteller Storck mit einer Portionsgröße von 10,5 Gramm. Der Berechnung des Vitamingehalts, der möglichst hoch erscheinen soll, liegen dagegen 100 Gramm zugrunde
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Quelle: ÖKO-TEST
Internet: www.oekotest.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0