Schullaptop – Digitalisierung, Gefahren und Schutz – was Eltern tun können
Für Sie als Eltern war es vor zwanzig Jahren noch undenkbar, dass ein Computer einmal ein nützliches Lerninstrument sein würde. Heute ist die IT-Technik aus unserem Leben einfach nicht mehr wegzudenken und selbst unser Smartphone hat mehr Rechenleistung als jeder Computer vor zwanzig Jahren. Die Kinder von heute werden in diese digitale Welt hinein geboren und für sie sind Computer, Tablets und Smartphones ganz normale Alltagsgegenstände. Darum sollte es Sie als Eltern nicht wundern, dass nun das Laptop ein Bestandteil des Schulalltags werden soll. Aber ist diese neue digitale Welt für die Schüler auch wirklich gut? Oder bietet sie im Endeffekt mehr Gefahren als Nutzen? Einige Eltern können es gar nicht erwarten, dass ihre Kids nur noch mit einem Laptop in die Schule gehen, andere Eltern bereiten die Gefahren dadurch schlaflose Nächte. Aber es ist nun einmal wie in den meisten Fällen im Leben, es kommt darauf an, wie die neue Technik genutzt wird.
Der Laptop in der Schule ist unvermeidlich
Schüler ab der Grundschule sollten so schnell wie möglich mit einem Laptop in der Schule arbeiten können, damit Deutschland einen Wettbewerbsvorteil durch qualifizierte Schüler gegenüber anderen Nationen behält, diese Parole haben Sie in der einen oder anderen Form schon gehört und sehen durchaus den Vorteil. Die Kinder wachsen mit der neuen Technik auf und können sie daher auch bestens verwenden. Aber viele Pädagogen und Verhaltensforscher warnen auch davor, dass diese Schüler einer ständigen Reizüberflutung ausgesetzt sind. Andererseits lassen sich durch ein Laptop in Sekundenschnelle große Informationsdatenbanken zu praktisch jedem Thema aufrufen. Und auf YouTube können Schüler die tollsten Chemie- oder Physikexperimente verfolgen, was die Naturwissenschaften überaus anschaulich gestaltet. Dadurch kann das gewünschte Wissen unter Umständen schneller und effektiver vermittelt werden als wenn ein Lehrer stundenlang irgendwelche Vorträge hält.
Die Gefahren des Laptops in der Schule
Laptops können sicher die Bildung fördern, aber sie haben auch gleichzeitig ein großes Unterhaltungspotenzial. Schüler können praktisch unbemerkt während des Unterrichts skypen oder illegale Webseiten aufsuchen. Ein Lehrer bräuchte spezielle Programme, um eine effektive Kontrolle darüber zu behalten, was sich auf den Bildschirmen seiner Schüler wirklich tut. Zudem wird in der digitalen Welt nichts wirklich gelöscht und somit besteht die Gefahr, dass alles und jeder Fehler oder Versagen der Schüler ähnlich wie bei Facebook für immer erhalten bleibt. Und die digitale Welt macht es möglich, dass selbst im Erwachsenenalter dieser Kids noch darauf zurückgegriffen werden kann. Zukünftige Arbeitgeber würden so vielleicht Zugriff auf das frühere Lernverhalten der Kids bekommen, was an die 'Schöne neue Welt' von George Orwell erinnert. Zudem ist auch dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet, denn die Kopie einer guten Hausaufgabe ist eigentlich nur einen Klick entfernt, warnt der Fachexperte NicePriceIT
Die moderne Schule braucht nicht nur Laptops
Obgleich die Anschaffung eines Laptops für jeden Schüler durch Sie als Eltern ein kostspieliger Spaß wäre, wäre es sicher in Deutschland machbar. Aber was würde diese Investition nützen, wenn nicht gleichzeitig genügend Lehrpersonal vorhanden ist, dass die Schüler im Umgang mit Laptops und Tablets fachgerecht unterstützen können. Studien belegen, dass rund ein drittel der Kids von heute nur Basiskenntnisse im Umgang mit Computern haben. Bei den vorhandenen Lehrern ist der Wert noch schlechter je älter sie sind und von jeden jungen Lehrern sind nicht alle im Umgang in der IT-Technik geschult, wie es für die Ausbildung der Schüler wünschenswert wäre.
Eltern sollten ihre Kinder schützen
Sobald ein Schüler von seinen Eltern ein Laptop bekommt, sind Sie als Eltern auch in der Verantwortung dafür, welche Inhalte Ihr Kind aus dem Internet beziehen kann. Um den eigenen Nachwuchs zu schützen, sollten Kinderschutzprogramme auf dem Laptop installiert werden, welche es den Kids unmöglich machen, irgendwelche unerwünschten Seiten aufzurufen. Zudem sollten die Eltern auch in Gesprächen ihren Kindern erklären, welche Gefahren die Anonymität im Internet für sie birgt. Ein gesundes Misstrauen kann da nicht schaden. Und wer sich nicht sicher ist, was sein Sprössling in Wahrheit im Internet treibt, sollte sich dessen Browserverlauf anschauen. Die digitale Welt bietet nun einmal ungeahnte Möglichkeiten, die in jede Richtung ausarten können. Und es steckt auch ein riesiges Bildungspotenzial im Internet, jedoch ist für viele Kids die Verlockung noch groß, dass Laptop selbst nicht zur Förderung ihrer Allgemein- und Schulbildung zu nutzen, sondern um sich mit Computerspielen oder lustigen YouTube Videos die Zeit zu vertreiben.
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