Sehschwächen bleiben bei Kindern oft lange unentdeckt und damit unbehandelt. Schließlich kann das Kind selbst nicht wissen, dass es schlechter sieht als andere. Oft wird die Sehschwäche erst im Rahmen der Vorschuluntersuchungen erkannt, wenn überhaupt. Bis dahin hat das betroffene Kind jedoch häufig schon einen Rückstand gegenüber anderen Kindern entwickelt.
Im ersten Lebensjahr lässt sich auf spielerische Weise das Sehvermögen des Babys testen. So beginnen Babys mit etwa 3 Monaten, gezielt nach bestimmten Gegenständen wie dem geliebten Kuscheltier oder Spielzeug zu greifen. Greift das Kind häufiger daneben, könnte dies ein Zeichen für eine Sehschwäche sein. Sobald das Kleinkind zu krabbeln und zu gehen beginnt, lassen sich weitere Beobachtungen anstellen: Geht das Kind immer sehr nahe an Gegenstände heran oder hält es Bilderbücher sehr nah ans Gesicht? Dann ist es möglicherweise kurzsichtig. Wirkt das Kind tollpatschig, weil es häufiger gegen Möbel stößt, kann dies ein Zeichen für Weitsichtigkeit sein.
Leicht zu erkennen sind Schielstellungen. Viele Eltern finden den leichten Silberblick ihres Kindes sogar niedlich, doch Schielen sollte möglichst früh mithilfe eines sogenannten Schielpflasters korrigiert werden, ehe sich eine permanente Schwachsichtigkeit einstellt.
Der Berufsverband der Augenärzte hat ermittelt, das jedes zehnte Kleinkind in Deutschland schlecht sieht und weist auf die Bedeutung frühzeitiger Augenuntersuchungen hin. Idealerweise wird das Kleinkind im Alter von etwa 2 bis 3 Jahren erstmals dem Augenarzt vorgestellt, wenn es sich artikulieren kann. Zusätzlich kann der Arzt die Augen selbst untersuchen und so beispielsweise einen Astigmatismus erkennen. Dieser kann im frühen Kindesalter noch korrigiert werden, während das Gehirn wächst und selbst neue Nervenbahnen bildet.
Führt kein Weg um eine Brille herum, ist dies nicht weiter tragisch, denn selbst für Babys gibt es heute schon passgenaue Brillen. Weitere Informationen zum Thema Kinderbrillen bietet das Portal Blickcheck. Bei Kleinkindern ist darauf zu achten, dass das Brillengestell bruchsicher ist und ausgelassenes Toben problemlos mitmacht. Ideal sind leichte Kunststoffe, die das Kind nicht stören.
Schwieriger kann es sein, dem Kind die Brille schmackhaft zu machen, vor allem wenn es von Gleichaltrigen im Kindergarten oder in der Grundschule gehänselt wird. Daher ist es wichtig, dass das Kind seine Brille selbst (mit) aussuchen darf. Den Eltern mag es bei einer schrill-pinken Brille mit Glitzersteinchen gruseln, doch wenn sich das Kind damit wie eine Prinzessin fühlt, wird es die Brille viel leichter akzeptieren und stolz damit umhergehen. Auch kann es hilfreich sein, dem Kind zu sagen, wie erwachsen und klug es mit der Brille aussieht.
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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