Gesundheit

Sonntagsarm – Kleinkinder nicht an einer Hand hochziehen

Ziehen Eltern oder Erzieher kleine Kinder ruckartig an einer Hand hoch, kann dadurch das Ellenbogengelenk verletzt werden. Denn bei Kleinkindern kann die Verbindung im Ellenbogengelenk zwischen Unterarm und Oberarm bei Belastung noch leicht gelöst werden.

Ziehen Eltern oder Erzieher kleine Kinder ruckartig an einer Hand hoch, kann dadurch das Ellenbogengelenk verletzt werden. Denn bei Kleinkindern kann die Verbindung im Ellenbogengelenk zwischen Unterarm und Oberarm bei Belastung noch leicht gelöst werden.

Besser ist es, das Kind beim Hochheben mit beiden Händen um die Brust zu fassen. Auch wenn Eltern ihre Kinder bei Stürzen oder bei hohen Stufen an einem Arm festhalten, kann es zu der schmerzhaften Ellenbogen-Lockerung bzw. zu einem sogenannten „Sonntagsarm“ kommen „Betroffene Kinder weinen meist und vermeiden, mit dem schmerzenden Arm zu greifen, ihn zu bewegen und können ihn kaum hochheben. Sie halten den leicht gebeugten Unterarm meist schützend an die Seite, da jede Bewegung empfindlich weh tut. Das Handgelenk ist nach innen gedreht. Der Arm erscheint wie gelähmt. Experten sprechen daher auch von einer Chassaignac-Lähmung“, erklärt Dr. Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Zwischen zwei und drei Jahre alte Kinder sind besonders häufig davon betroffen. „Ein schlaffer oder gelähmt wirkender Arm erfordert immer eine umgehende Abklärung. Ein ‚Sonntagsarm‘ muss bald behandelt werden, da sonst eine Durchblutungsstörung und auch Spätschäden, wie eine eingeschränkte Beweglichkeit, drohen. Das gelockerte Ellbogengelenk kann der Kinder- und Jugendarzt wieder in die richtige Position bringen“, so Dr. Kahl. Sitzt das Gelenk wieder richtig, ist das Kind innerhalb von Minuten wieder beschwerdefrei.

Da die meisten Eltern Rechtshänder sind, wird bevorzugt der linke Arm von Kleinkindern zum „Sonntagsarm“. Mädchen und übergewichtige kleine Kinder haben anscheinend ein höheres Risiko als Jungen und normalgewichtige Gleichaltrige.

Quelle: Am J Emerg Med. , West J Emerg Med.

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0


[thumb_list num=“1″ cats=“29″ offset=“1″][posts-by-tag tags = „kindergesundheit“ exclude_current_post = „true“ number = „10“ ]

Recent Posts

Weihnachtsgebäck: Wieviel Schadstoff steckt in Lebkuchen, Kipferl und Co.?

Beim Plätzchen backen entsteht meist ein gesundheitskritischer Stoff: Acrylamid. Die Menge lässt sich aber geringhalten. Wie…

58 Minuten ago

Die besten wachsen mit – Kinderhochstühle im Test gut bis mangelhaft

Sicher, schadstofffrei, kindgerecht gestaltet und haltbar – so sollten Kinderhochstühle sein. Im aktuellen Test der Stiftung Warentest…

2 Stunden ago

Elektronische Patientenakte – So nutzen Versicherte die neue ePA

Was man über die Funktionen der elektronischen Patientenakte wissen sollte (djd). Gesetzlich Versicherte erhalten ab…

3 Stunden ago

Rückruf: TEDi ruft Plüsch-Elefanten wegen Erstickungsrisiko zurück

TEDi informiert über den Rückruf des unten abgebildeten Kuschelfreund Plüsch-Elefanten mit Herz. Wie das Unternehmen mitteilt,…

4 Stunden ago

Rückruf: Gerstand ruft Zwiebelmettwurst wegen Salmonellen zurück

Die Gerstand Bühnsdorfer Fleischwaren GmbH informiert über den Rückruf des Wurstartikels Zwiebelmettwurst 200g mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum…

4 Stunden ago

ÖKO-TEST Rotkohl: Testurteil „sehr gut“ nur für Bios

Dieser Rotkohl kann beim Weihnachtsessen getrost auf dem Teller landen: Für sechs Bio-Produkte und fünf…

7 Stunden ago