Experten warnen: Rolltreppen sind kein Spielplatz!
Gefahren an Rolltreppen stark unterschätzt – Senioren und Kinder sind am meisten gefährdet – Lose Kleidung kann sich leicht verfangen
Manche Menschen haben Angst, mit dem Aufzug zu fahren, doch die selbstverständliche Fahrt auf der Rolltreppe ist viel gefährlicher, warnen die Sachverständigen von DEKRA.
„An Rolltreppen in Bahnhöfen, Kaufhäusern und Flughäfen kommt es regelmäßig zu Unfällen mit schweren Verletzungen“, berichtet Dirk Blettermann, Sachverständiger für Aufzüge und Fahrtreppen bei DEKRA. In Deutschland ereignen sich Schätzungen zufolge auf Rolltreppen und -steigen mehr Zwischenfälle als mit Aufzügen.
Gefährlich wird es auf Rolltreppen, wenn sich lose Teile, wie offene Schnürsenkel, Schals, Pullover oder längere Haare verfangen, wenn sich die Stufen in Bewegung setzen. Besonders für kleinere Kinder gehen von Rolltreppen Gefahren aus. Bei Stürzen oder beim Spielen auf den Stufen können sie sich die Finger quetschen oder sich mit Haaren, Kleidern oder Schuhen verfangen. „Deshalb ist es wichtig, Kleinkinder festzuhalten oder auf den Arm zu nehmen“, sagt Blettermann. „Wegen der hohen Einzugsgefahr darf auf Rolltreppen nicht gespielt, gerannt, gedrängelt oder geklettert werden.“
Noch größer ist das Unfallrisiko für Senioren. Da ältere Menschen leichter das Gleichgewicht verlieren, können sie stürzen und sich in der laufenden Treppe verfangen. Sich gut festzuhalten und auf sicheren Stand zu achten, ist für sie besonders wichtig. Das gilt vor allem beim Betreten und Verlassen der Treppe oder wenn das Band aus dem Ruhebetrieb heraus plötzlich anfährt.
Für den Notfall gibt es an allen Rolltreppen jeweils oben und unten einen roten Notstoppschalter, mit dem sich die Treppe anhalten lässt, bei längeren Fahrtreppen auch zwischen den Umlenkstationen.
DEKRA Sicherheitstipps für Rolltreppen
- Kleinkinder festhalten oder auf den Arm nehmen, Hunde tragen
- Rolltreppen nicht mit Kinderwagen, Rollschuhen oder anderen Sportgeräten benutzen
- Auf Rolltreppen nicht spielen, klettern, rennen oder drängeln, Kopf nicht anlehnen
- Handlauf benutzen, gut festhalten und auf sicheren Stand achten
Nicht mit offenen Schnürsenkeln betreten - Bei Stürzen können sich Schals, Kleidung und Haare verfangen
Aufmerksam sein, nicht vom Smartphone ablenken lassen - Mit den Füßen Abstand zu den Seiten halten
- Niemals abgesperrte Rolltreppen betreten
- Lage der Notstoppschalter und Hinweisschilder beachten
Quelle: DEKRA e. V. Stuttgart
Internet: http://www.dekra.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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