Schlaganfall bei Kindern: Kopfschmerzen können vorausgehen
Schlaganfälle sind bei Kindern sehr selten. Ein Forscherteam hat nun untersucht, welche Anzeichen einem Schlaganfall bei Kindern vorausgehen. Demnach sind Kinder vor einem Schlaganfall häufiger als Erwachsene von Kopfschmerzen geplagt.
Eine amerikanische Studie, die auf der American Stroke Association International Stroke Conference in Houston vorgestellt wurde, die vom 22. bis 24. Februar stattgefunden hat, kommt zu dem Schluss, dass bei Kindern häufig Kopfschmerzen Vorboten eines Schlaganfalls sind.
Die Wissenschaftler werteten die Daten von 355 minderjährigen Schlaganfallpatienten aus. Die Altersstufen reichten von weniger als einem Monat bis zu 18 Jahren. Demnach berichtete sowohl der behandelnde Arzt als auch der kleine Patient im Vorfeld des Schlaganfalls oft von Kopfschmerzen bei Betroffenen. Es lagen keine Informationen vor über die Art der Kopfschmerzen, die Dauer und welche Behandlungsmaßnahmen ergriffen wurden und ob das Kind schon in der Vergangenheit von Migräneanfällen betroffen war.
46% der Kinder, die älter als 3 Jahre waren, als sie einen Schlaganfall erlitten hatten, berichteten über Kopfschmerzen. Bei Kindern unter 3 Jahren gaben 6% an, Kopfschmerzen vor ihrem Schlaganfall gehabt zu haben. In dieser Altersgruppe sind aufgrund der noch unzureichenden Verständigungsmöglichkeiten allerdings die Zahlen weniger verlässlich, so die Experten.
Das Studienteam stellte fest, dass bei den über Dreijährigen die Hälfte von Kopfschmerzen betroffen waren, unabhängig davon, ob ihr Schlaganfall mit Arterienanomalien zu tun hatte. Allerdings war die Rate der Kopfschmerzen unter den Patienten mit Arterienanomalien vor einem Schlaganfall besonders hoch (7 von 10 Patienten).
„Ein Schlaganfall sollte bei Kindern mit Kopfschmerzen und zusätzlichen Symptomen von Schwäche oder Taubheit im Gesicht, in den Armen oder Beinen, oder Änderungen im Gangbild, Problemen beim Sprechen oder Sehen mit in Erwägung gezogen werden“, so Studienautorin Prof. Dr. Lori Billinghurst, Neurologin an der Universität von Pennsylvania und dem Kinderkrankenhaus von Philadelphia in einer Pressemitteilung der American Stroke Association. „Bildgebende Verfahren können erforderlich sein, um eine Migräne mit Aura von einem Schlaganfall zu unterscheiden.“
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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