Schon als Säugling können die Füße einwärtsgedreht sein, aber auch, wenn Kinder zu laufen beginnen, drehen viele beim Gehen ihre Füße nach innen, sie gehen einwärts. Das kann unter Umständen bis in das Grundschulalter andauern.
Kleine Kinder zeigen häufig einen Einwärtsgang, der bei manchen Kinder bis zum Grundschulalter anhält. In den allermeisten Fällen korrigiert sich diese Gangart von selbst und erfordert keine Behandlung. Bemerken Eltern aber, dass ihr Kind Schwierigkeiten beim Gehen hat, häufig stolpert oder hinfällt, sollten sie ihr Kind beim Kinder- und Jugendarzt vorstellen, aber auf keinen Fall ohne ärztlich Anweisung ihren Kindern Korrekturschuhe oder Ähnliches zumuten. „Wenn sich der Einwärtsgang verschlimmert oder das Kind sogar hinkt oder Schmerzen angibt, sollten Eltern unverzüglich den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen“, rät Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Ob sich die Gangart verändert, können Eltern, wenn sie unsicher sind, mit Hilfe von kurzen Videoaufnahmen im Abstand von einem Jahr erkennen. Dabei sollten sie ihr Kind beim Gehen von vorne und von hinten aufnehmen.
Die Einwärtsdrehung der Füße kann auf unterschiedlichen Ursachen beruhen. Säuglinge können eine Einwärtsdrehung des Vorfußes zeigen, die sich in der Regel schnell korrigiert. Beginnen Kinder zu laufen und die Füße einwärts zu drehen, kann gerade im frühen Kleinkindalter eine knöcherne Einwärtsdrehung des Schienbeines (Tibia) der Grund sein. Auch das „korrigieren“ die Zeit und das Wachstum. Am häufigsten und durchaus bis zum 9. Lebensjahr reichend besteht die Ursache in einer Innenrotation des Oberschenkelknochens (Femur) in den Hüftgelenken. Mit zunehmendem Wachstum richtet sich das Becken auf und durch die damit verbundenen statischen Veränderungen ändert sich auch die Rotation des Femurs im Hüftgelenk. „Betroffene Kinder bevorzugen u.a. auch den Zwischenfersensitz („Najadensitz“), d.h., das Gesäß befindet sich beim Sitzen zwischen beiden nach außen gewinkelten Beinen. Nur in ganz seltenen Ausnahmefällen sind operative Korrekturen notwendig“, erklärt Dr. Fegeler.
Ob eine Fehlbildung der Hüftgelenke vorliegt, kann der Kinder- und Jugendarzt durch eine Ultraschalluntersuchung der Hüfte beim Baby feststellen, die er routinemäßig bereits im Rahmen der U3 zwischen der 4. und 5. Lebenswoche durchführt. Auch, wenn der Innenrotationsgang noch jenseits des 9. Geburtstages auffällt, ist ein Besuch beim Kinder- und Jugendarzt angeraten. Bei besonderen Auffälligkeiten ist die Überweisung zum Kinderorthopäden notwendig.
Quellen: AAP, MMW Fortschr Med, J Peds
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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