Wissenschaftler der Universität Innsbruck stellten fest, dass Kinder in einer Saison auch zweimal an Grippe erkranken können, wenn sie sich einmal mit Influenza-A- und zu einem anderen Zeitpunkt mit Influenza-B-Viren infizieren. Insbesondere Influenza-A-Viren verursachen schwerwiegende Erkrankungen.
Österreichische Experten stellten bei der Grippesaison 2014/15 fest, dass Kinder zweimal in einer Saison an Grippe erkranken können, wenn sie sich mit verschiedenen Viren-Stämmen infizieren. Da sich die Grippeviren ständig ändern, macht eine durchgemachte Grippe nicht immun und sind jährliche Impfungen erforderlich, um sich davor zu schützen.
Eine Grippewelle erreicht in der Regel ihren Höhepunkt zwischen Dezember und April. Meist zirkulieren in dieser Zeit drei bis vier Erregerstämme, die beim Menschen zu einer Grippe führen können. In den letzten Jahren zirkulierten hauptsächlich zwei bis drei Influenza-A-Virus-Stämme und ein Influenza-B-Virus-Stamm. Die Grippeimpfstoffe für 2016/2017 enthalten Varianten der Influenza A-Stämme H1N1 und H3N2 sowie von Influenza-B-Stämmen.
Die Forscher hatten in der Grippesaison 2014/15 unter 647 Kindern mit Grippesymptomen, wie z.B. hohem Fieber, 13 Kinder identifiziert, die zweimal an Grippe erkrankt waren. Zwischen den beiden Erkrankungen lagen durchschnittlich 50 Tage (24 bis 70 Tage), also knapp zwei Monate. Die betroffenen Kinder litten unter keinen Vorerkrankungen und auch unter keiner Immunschwäche.
Grippeimpfung für Risikokinder empfohlen
Kinder mit chronischer Bronchitis, Stoffwechselstörungen, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Niere oder mit neurologischen Behinderungen sollten unbedingt gegen Grippe geimpft werden. Kindern können ab dem vollendeten 6. Lebensmonat gegen Grippe immunisiert werden. Seit der Saison 2012/2013 steht für Kinder und Jugendliche von 2-17 Jahren zusätzlich ein Influenza-Impf-Nasenspray zur Verfügung (bei Risiko-Kindern, die älter als 6 Jahre sind, nicht in allen Regionen Deutschlands Erstattung des Impf-Nasensprays durch die Krankenkassen). Ab 2013 gibt es zudem auch ein Injektions-Impfstoff mit vier statt der sonst üblichen drei Influenza-Virus-Komponenten. Krankenkassen übernehmen dafür selten die Kosten.
Quelle: Journal of Infectious Diseases
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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