(dgk) Vieles im Leben ist schicksalshaft, man kann es nicht verhindern. So ist es auch mit den lästigen Erkältungskrankheiten, die uns jetzt gerade in der kalten Jahreszeit heimsuchen. Jeder hofft, dass er ohne dicke Erkältung über den Winter kommt. Es gibt aber einige Erkrankungen, bei denen Abwarten und Teetrinken die falsche Strategie ist. Manche Infektionskrankheiten kann man sich einfach ersparen – mit einer Impfung: Pneumokokken, Keuchhusten und Virusgrippe gehören dazu.
Diese Erkrankungen können für einige Menschen sehr bedrohlich sein. So sind beispielsweise Menschen mit chronischen Atemwegskrankheiten – wie zum Beispiel COPD, eine chronische Lungenerkrankung mit Atemnot – durch eine zusätzliche Virusgrippe besonders belastet. Deshalb wird ihnen die Grippe-Impfung, wie die Impfung gegen Influenza meist genannt wird, unbedingt empfohlen. Auch gegen Pneumokokken sollten diese Patienten geimpft werden. Pneumokokken-Bakterien können Lungen-, Hirnhaut- und Mittelohrentzündungen auslösen. Diese Bakterien treten häufig nach einer Influenza auf. Denn durch die Grippe-Infektion ist die Schleimhaut der Atemwege stark geschädigt und daher besonders anfällig auch für bakterielle Erreger.
Empfohlen wird die Impfung gegen Pneumokokken für alle Säuglinge sowie Menschen ab 60. Außerdem sollten mit der Impfung alle geschützt werden, die ein geschwächtes Immunsystem haben, eine geschädigte oder fehlende Milz oder unter chronischen Krankheiten leiden.
Influenza-Impfung jetzt noch sinnvoll
Die Influenza-Impfung wird ebenfalls allen ab 60 empfohlen. Aber auch Schwangeren, medizinischem Personal sowie chronisch kranken oder immungeschwächten Kindern und Erwachsenen. Im Idealfall sollte man die Grippeimpfung im Herbst bekommen.
Aber auch wenn die Grippewelle bereits begonnen hat, kann man sich noch impfen lassen. Denn auch der März ist noch Hochsaison für Influenza. Da die Impfung nicht schadet, sollte man sich besser spät als gar nicht schützen. Die Impfungen gegen Pneumokokken und Influenza können übrigens auch gleichzeitig gegeben werden. Die Krankenkassen tragen die Kosten.
Keuchhusten: erkrankte Erwachsene gefährden Säuglinge
Dasselbe gilt auch für die Impfung gegen Pertussis (Keuchhusten). Jeder Erwachsene sollte mit der nächsten Tetanus-Impfung auch gegen Pertussis geimpft werden. Viele glauben, dass Keuchhusten eine reine Kinderkrankheit ist, die man einmal durchmacht und dann lebenslang gewappnet ist. Leider stimmt das nicht! Das Durchschnittsalter für Keuchhusten-Erkrankungen liegt bei etwa 40 Jahren, also von Kinderkrankheit keine Spur. Außerdem kann man daran auch mehrmals im Leben erkranken, die Immunität nach der Infektionskrankheit ist auf etwa zehn Jahre begrenzt. Durch den wochenlang andauernden Husten werden die Atemwege schwer belastet, was vor allem bei Vorschäden dramatisch sein kann.
Für Säuglinge ist Keuchhusten mit seinen quälenden Hustenattacken besonders bedrohlich. Eines von hundert erkrankten Babys unter sechs Monaten stirbt daran.
Deshalb ist die Pertussis-Impfung für alle Säuglinge empfohlen, aber ganz besonders auch für Frauen im gebärfähigen Alter, alle Kontaktpersonen von Babys – also auch Oma und Opa – und medizinisches Personal. Denn die Infektion wird sehr schnell beim Husten, Niesen oder Sprechen übertragen. Dass sie andere anstecken könnten, ist manchen Erwachsenen gar nicht bewusst, weil Keuchhusten im Erwachsenenalter oft erst sehr spät oder gar nicht erkannt wird.
Fazit: Gerade für Patienten mit Atemwegserkrankungen wie COPD, Asthma oder chronischer Bronchitis sind Erreger, die die Atemwege weiter schädigen, sehr bedrohlich. Auch viele andere Menschen sind gefährdet. Mit Impfungen bleibt einem im Leben zwar nicht alles erspart, aber doch immerhin Influenza, Pneumokokken und Keuchhusten.
Quelle: Deutsches Grünes Kreuz e. V.
Internet: www.dgk.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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