Mit Schlafmangel essen Vorschulkinder am Folgetag und auch noch am zweiten darauffolgenden Tag mehr als gewöhnlich, insbesondere mehr Zucker und Kohlehydrate.
Wenn Vorschulkinder zu wenig schlafen, nehmen sie mehr Kalorien zu sich, als wenn sie ausgeschlafen wären. Der Zucker- und Kohlehydratverbrauch erhöht sich unmittelbar auf den Tag und die Nacht mit wenig Schlaf um circa ein Viertel, und am zweiten Folgetag nimmt der Fett- und Kalorienverbrauch zu.
Für die Studie schliefen Vorschulkinder an einem Tag etwa drei Stunden weniger als sonst. Die 3- und 4-Jährigen konsumierten dann mit Schlafmangel etwa 20% mehr Kalorien als üblich, 25% mehr Zucker und 26% mehr Kohlenhydrate. Am nächsten Tag durften die Kinder schlafen, so viel sie wollten. Auf diesem „Erholungstag“ kehrten sie zu den normalen Ausgangswerten des Zucker- und Kohlenhydratverbrauchs zurück, sie verzehrten aber immer noch 14% mehr Kalorien und 23% mehr Fett als normalerweise.
Nach Angaben der National Sleep Foundation in den USA schlafen etwa 30% der Kinder im Vorschulalter nicht genug. Eine Reihe von großen Studien zeigten bereits, dass Vorschüler, die nicht genug Schlaf bekommen, später als Schüler und Erwachsene zu Übergewicht neigen.
Studie wurde im „Journal of Sleep Research“ veröffentlicht
Die Kinder in der Studie – fünf Mädchen und fünf Jungen – trugen jeweils kleine Aktivitätssensoren an ihren Handgelenken, um die Zeit im Bett, die Schlafdauer und die Schlafqualität zu messen. Die Eltern protokollierten alle Lebensmittel und Getränke, die von den Vorschulkindern verzehrt wurden, einschließlich Portionsgrößen, Markennamen und Mengen, unter Verwendung von Haushaltsmaßen wie Gramm, Teelöffel und Tassen. Für hausgemachte Speisen haben die Eltern Zutaten, Mengen und Kochmethoden aufgezeichnet.
„Unseres Wissens ist dies die erste veröffentlichte Studie, die die Auswirkungen des Schlafverlusts auf den Nahrungsverbrauch bei Kindern im Vorschulalter experimentell ermittelte“, sagte Elsa Mullins, der Erstautorin der Studie. „Unsere Ergebnisse stehen im Einklang mit denen aus anderen Studien mit Erwachsenen und Jugendlichen, die ebenso eine erhöhte Kalorienzufuhr bei Schlafmangel beobachteten“, sagte sie.
Eine weitere Studie zu einem ähnlichen Thema wurde von Mullins Co-Autoren vor kurzem in „Frontiers in Human Neuroscience“ veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigten, dass die sich noch entwickelnden Hirnregionen von Kindern im schulpflichtigen Alter am stärksten von Schlafeinbußen betroffen sind.
Quellen: medicalXpress, University of Colorado Boulder, Journal of Sleep Research
Autor: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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