Bewegung nach der Geburt fördert das physische und psychische Wohlbefinden der Mutter. Sie ist nicht von Nachteil, weder für die Muttermilch oder das Stillen, noch für das kindliche Wachstum. Deshalb wird stillenden Frauen empfohlen, körperlich aktiv zu sein und sich – je nach persönlicher Verfassung – mit moderater Intensität zu bewegen.
Ausreichend Bewegung ist als Teil eines gesunden Lebensstils in allen Lebensphasen wünschenswert. Körperliche Aktivität verbessert die Fitness von Herz, Kreislauf und Muskeln und schützt vor metabolischen Risikofaktoren, kardiovaskulären Erkrankungen sowie Depressionen. Deshalb ist es empfehlenswert, bereits bald nach der Geburt wieder Bewegung in den Alltag zu bringen und sportlich aktiv zu sein. So sollen und dürfen stillende Frauen Sport treiben.
Das Netzwerk Gesund ins Leben empfiehlt eine körperliche Aktivität von mindestens 30 Minuten an möglichst vielen Tagen der Woche. Dabei orientiert es sich an den allgemeinen Bewegungsempfehlungen für Erwachsene, die auch für Stillende herangezogen werden können. So empfiehlt das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG) moderat intensive körperliche Aktivität für 30 Minuten an möglichst vielen Tagen der Woche. Die allgemeinen Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation für Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren lauten: mindestens 150 Minuten moderat intensive körperliche Aktivität pro Woche (in mindestens 10-Minuten-Einheiten), plus Kraftübungen an zwei oder mehr Tagen die Woche. Eine moderate Intensität an Bewegung liegt dann vor, wenn die Frau leicht aus der Puste und ins Schwitzen kommt, sich aber noch unterhalten kann (so genannter Talk-Test). Dazu zählt jede Art von Aktivität, die der Frau guttut. Bei einer solchen moderaten Aktivität steigt auch der Laktatwert in der Muttermilch nicht.
Bewegung lässt sich gut in den Alltag mit dem Säugling integrieren, indem Besorgungen zu Fuß erledigt oder regelmäßige Spaziergänge unternommen werden. Im Allgemeinen sollten stillende Frauen sich hinsichtlich der Art (z.B. Gymnastik, Beckenbodentraining), Intensität, Häufigkeit und Dauer der körperlichen Aktivität von den persönlichen Vorlieben sowie der individuellen Verfassung leiten lassen. Eine ausgewogene und individuelle Balance von Ruhe und Aktivität zu finden, ist dabei maßgebend. Während der körperlichen oder sportlichen Aktivität sollte auf eine ausreichende Flüssigkeits- und ggf. Kalorienzufuhr sowie auf adäquate Sportbekleidung geachtet werden.
(Dr. Katharina Reiss, Pressestelle, Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie)
Quelle: idw, Monatsschrift Kinderheilkunde
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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