Gesundheit

Falsch gekaufte Kinderschuhe: Auswirkungen auf die Gesundheit der Füße

Zwischen fünfzig und achtzig Prozent der Kinder in Deutschland laufen in unpassenden Schuhen. Meistens sind die Kinderschuhe zu klein und dies kann gesundheitsschädliche Folgen für die Füße nach sich ziehen. Eltern sollten unbedingt passende Kinderschuhe kaufen und die Schuhe ihrer Sprösslinge regelmäßig kontrollieren.

Zu kleine oder zu große Kinderschuhe schädigen die Fußgesundheit

Studienergebnisse zeigten, dass der Großteil der Kinder unpassende Schuhe trägt. Zum Beispiel untersuchte die BKK 2007 die Schuhe von 1500 Kindergartenkindern. Heraus kam, dass rund siebzig Prozent der Kids Schuhe trugen, die zu klein waren. Auch andere Studien zeigten, dass Kinderschuhe häufig zu eng und zu klein sind. Die Folgen können direkt in Form von Schwielen oder Blasen auftreten oder machen sich erst später bemerkbar.

Spätfolgen zeigen sich dann, wenn über einen langen Zeitraum unpassende Schuhe getragen werden – die Rede ist dann von Fehlstellungen der Füße in verschiedensten Ausprägungen. Dann kann es unter anderem zu verformten Zehen, Gelenkentzündungen, Gelenkveränderungen, Sehnenschmerzen, verkürzten Fußmuskeln, Durchblutungsstörungen oder Venenleiden kommen. Fußprobleme ziehen oftmals Rückenprobleme, Hüftbeschwerden oder Kniebeschwerden nach sich.

Kleine Kinder spüren noch nicht, wenn ihr Schuhwerk zu klein geworden ist. Das Nervensystem der Füße ist bei Kleinkindern noch nicht komplett ausgebildet und zudem sind die Füße noch weich und formbar. Werden die Schuhe zu eng, ziehen Kleinkinder unbewusst die Zehen ein.

Gesunde Füße von Kindern fördern

Weil Kinderfüße schubweise und schnell wachsen, sollten Eltern die Schuhe ihrer Kinder regelmäßig kontrollieren. Dabei überprüft man bei ein- bis dreijährigen Kindern alle zwei Monate die Schuhe und bei drei- bis sechsjährigen Kindern reicht es aus, alle vier bis fünf Monate zu kontrollieren.

Eltern prüfen meistens mit der Daumenprobe, ob noch genügend Platz zwischen Zehen und Schuhspitze vorhanden ist. Die Probe ist aber nur dann sinnvoll, wenn die Zehen nicht eingezogen werden – und genau das tun kleine Kinder bei zu engen Schuhen. Besser ist es die Innensohle herauszunehmen. Der Zehenabdruck auf dieser Sohle zeigt an, wie viel Platz tatsächlich noch vorhanden ist.

Übrigens sollten kleine Kinder so oft wie möglich barfuß laufen, denn die Füße und die Motorik müssen trainiert werden. Beim Springen, Laufen, Klettern können sich außerdem die Fußmuskeln entwickeln, sodass die Füße stabiler werden. Bewegen sich kleine Kinder zu wenig oder dürfen sie nur selten klettern, turnen o.ä., ist die Anfälligkeit höher, mit dem Fuß umzuknicken. Zudem können untrainierte Fußmuskeln später zu gesundheitlichen Problemen führen, da sich dies auf den kompletten Körper auswirkt.

Tipps zum Kauf von Kinderschuhen

  • Kinderschuhe sollten im Fachgeschäft vor Ort gekauft werden. Dort werden die Füße des Kindes gemessen, bevor Schuhe ausgesucht werden.

  • Aber: Meistens werden die Schuhe nicht vermessen und damit fangen die Probleme bezüglich der Passform an. Die Schuhgrößen sind je nach Hersteller unterschiedlich und ebenso sagt die Schuhgröße nichts über die Schuhbreite aus. Deshalb sollten Eltern beim Schuhkauf auch die Schuhe messen: Der Schuh sollte zwischen 10mm und 12mm länger sein als der Kinderfuß. Zudem sollte bedacht werden, dass in der Regel die Füße unterschiedlich groß sind.

  • Vor dem Schuhkauf kann auch Zuhause eine Schablone beider Füße angefertigt werden: Das Kind stellt sich barfuß auf eine Pappe und man zeichnet den Umriss nach. Dann fügt man vom längsten Zeh aus noch 10mm bis 12mm hinzu und schneidet den Fußumriss aus. Beim Kauf legt man die Schablonen in die Schuhe hinein und kann auf diese Weise passende Kinderschuhe kaufen.

  • Generell sind Füße vormittags kleiner als abends. Deshalb sollte der Schuhkauf auf den Nachmittag gelegt werden.

  • Kinderfüße benötigen keine stützenden Einlegesohlen, denn die Füße sollten sich ausbalancieren lernen.

Zudem sollten Kinderschuhe:

  • möglichst biegsam, leicht und weich sein

  • ein wasserdichtes und atmungsaktives Außenmaterial besitzen

  • und über ein Innenmaterial verfügen, das Feuchtigkeit absorbiert und nach außen leiten kann

 

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0


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