Am 29. September haben H&M und WWF eine neue Kinderkollektion vorgestellt, die auf eine umweltfreundlichere Textilindustrie abzielt. Mit ihrer Zusammenarbeit versuchen H&M und WWF Probleme wie Wasserverschmutzung und Recycling Management zu verbessern. Die Hauptprobleme der ‘fast fashion’ werden von ihnen aber nicht gelöst. H&M verfolgt nach wie vor ein Geschäftskonzept, das auf hohe Verkaufszahlen, schnelles Wachstum und Massenkonsum aufbaut und das einfach nicht nachhaltig ist. Die Kampagne für Saubere Kleidung befürchtet, dass das Unternehmen die Partnerschaft mit dem WWF als reine Marketing-Strategie nutzt, die wenig Veränderungen bringt und Konsument_innen sogar in die Irre führen kann.
Die Zusammenarbeit mit dem WWF muss auch im Rahmen von etlichen anderen Partnerschaften und Nachhaltigkeitsversprechen gesehen werden, die H&M in den letzten Jahren eingegangen ist, um sich als „nachhaltiges“ Unternehmen zu präsentieren. H&M arbeitet akribisch daran, sich als verantwortungsbewusstes Unternehmen dazustellen, ohne dabei seine Geschäftspraktiken grundlegend zu verändern. Das Unternehmen profitiert von billig produzierter Mode und dauernd steigenden Verkaufszahlen mit hoher Gewinnspanne – zu Lasten der Arbeiter_innen in seiner Lieferkette.
2013 stellte H&M seine „Roadmap zu einem Fair Living Wage“ (Leitplan zu einem Lohn zum Leben) vor, der vorsieht, dass bis 2018 allen Arbeiter_innen bei Hauptzulieferern ein fairer Lohn zum Leben bezahlt wird. Dieses Vorhaben wurde anfänglich von der Zivilgesellschaft zwar gelobt, doch bisher hat die Roadmap keinen Richtwert zu einem fairen Lohn zum Leben veröffentlicht. Auch H&Ms Nachhaltigkeitsbericht aus dem Jahr 2015 enthielt hierzu keinerlei Angaben. Außerdem stellte der vor kurzem veröffentlichte Bericht “When best is far from good enough“ fest, dass die Arbeitsbedingungen auch bei H&M’s Hauptzulieferern in Kambodscha schlecht sind. In keiner der untersuchten Fabriken hält H&M die eigenen Nachhaltigkeitsrichtlinien ein, weder in Bezug auf Arbeitsverträge noch in Bezug auf die Vereinigungsfreiheit und in keiner der Fabriken wird Arbeiter_innen ein Lohn zum Leben bezahlt.
Quelle: Kampagne für Saubere Kleidung
Internet: www.saubere-kleidung.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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