Brüchige Fingernägel haben oft alltägliche Ursachen

Etwa 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben brüchige Fingernägel. Dies ist nicht nur ein medizinisches Problem, sondern kann auch aus kosmetischen Gründen belastend für die Betroffenen sein. Oftmals ist die berufliche Tätigkeit schuld, wie zum Beispiel Feuchtarbeit oder das Schreiben an der Tastatur1. Mit Schutzmaßnahmen, der richtigen Pflege und einer nagelstärkenden Ernährung lässt sich das Problem meist in den Griff bekommen.

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Zu einem gepflegten Erscheinungsbild gehören auch schöne, feste Fingernägel. Doch bei jedem Fünften werden die Nägel diesem Anspruch nicht gerecht: Sie sind zu weich, splittern oder brechen leicht ab. Frauen umgehen das Problem häufig, indem sie auf künstliche Nägel zurückgreifen. „Grundsätzlich ist gegen nagelkosmetische Verfahren nichts einzuwenden“, sagt der Bonner Haar- und Nagelexperte Dr. Gerhard Alfons Lutz2. „Ich empfehle aber, zunächst die Ursachen für das Nagelproblem vom Arzt abklären zu lassen. Manchmal steckt eine Erkrankung dahinter, die behandelt werden muss.“ Zu bedenken ist auch, dass es die eigenen Nägel belastet, wenn die Kunstnägel wieder entfernt werden. Ob mit oder ohne Kunstnägel – alle Maßnahmen, die die Naturnägel schützen, stärken und pflegen, sollten ausgeschöpft werden.

Wasser, Chemikalien, Tippen

Sind die Hände häufig einem feuchten Milieu ausgesetzt, so dringt verstärkt Feuchtigkeit in die Nagelplatte ein. Der Zusammenhalt der Hornzellen verschlechtert sich und der Nagel wird brüchig. Auch bestimmte Chemikalien greifen die Nägel an und lassen sie weich und spröde werden. Wer beruflich viel mit Wasser oder Chemikalien zu tun hat, wie beispielsweise Friseure, sollte daher bei belastenden Tätigkeiten Handschuhe tragen. Vorsicht ist ebenso bei der Nagelkosmetik angesagt. Frauen, die gern ihre Nägel lackieren, verwenden am besten Nagellackentferner ohne Aceton, der die Nägel nicht entfettet, sowie nagelhärtende Lacke mit Keratin. Nicht zu unterschätzen ist die Belastung durch Computerarbeit: Das Tippen führt den Nägeln so genannte Mikrotraumata zu, die das Nagelwachstum beeinträchtigen. Wer damit Probleme hat, sollte die Nägel so kürzen, dass sie die Tastatur nicht berühren.

Cremen, Stärken, Geduld

Ein einfaches Mittel für geschmeidige und widerstandsfähige Nägel ist es, sie regelmäßig mit pflegendem Öl oder Handcreme zu verwöhnen. Darüber hinaus trägt eine ausgewogene Ernährung zu einem gesunden Nachwachsen der Nägel bei. Eine besondere Rolle spielt Vitamin H, das die Bildung von Keratin fördert, dem Hauptbestandteil der Nägel. Vitamin H ist unter anderem in Haferflocken, Vollkornprodukten, Eigelb, Nüssen und Champignons enthalten. Bei ausgeprägten Nagelproblemen kann es sinnvoll sein, Vitamin H für eine gewisse Zeit in Tablettenform einzunehmen. Wichtig ist es außerdem sicherzustellen, dass kein Eisen- oder Zinkmangel vorliegt. Andernfalls sind derartige Defizite durch entsprechende Präparate aus der Apotheke auszugleichen. „Letztendlich braucht es viel Geduld, bis ein vollständig gesunder Nagel nachgewachsen ist. Die Fingernägel wachsen zwischen ein bis zwei  Millimeter pro Monat. Das lässt sich nicht beschleunigen“, erinnert Lutz.

Weitere Informationen zur Gesundheit und Pflege der Fingernägel enthält die Broschüre „Gesunde Haare und Nägel“, kostenlos angeboten von der Deutschen Haut- und Allergiehilfe. Sie kann auf dem Postweg oder im Internet angefordert werden: DHA e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.dha-haareundnaegel.de


(1)  S. Borelli, S. Lautenschlager, „Brüchige Nägel – Die Anamnese gibt Hinweise auf die Ursache“, DERMATOLOGIE PRAXIS 2011 (5) 4-5

Quelle: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. 
Internet: http://www.dha-allergien.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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