Fahrradhelme können Leben retten, das Risiko für schwere Kopfverletzungen verringern und schützen vor Gesichtsfrakturen im oberen Gesichtsbereich. Das zeigte die Auswertung von Fahrradunfällen, die im „American Journal of Surgery“ veröffentlicht wurde.
Ein Fahrradhelm kann das Risiko eines schweren Schädelhirntraumas (SHT) um die Hälfte reduzieren, wenn der Fahrer eine Kopfverletzung erleidet. Zu diesem Ergebnis kommt eine amerikanische Untersuchung, die im „American Journal of Surgery“ veröffentlicht wurde. Für Helmträger ist demnach im Vergleich zu Radlern ohne Helm die Gefahr in Folge eines Fahrradunfalls zu versterben oder sich Gesichtsknochen zu brechen ebenso geringer.
„Es ist ähnlich wie bei einem Sicherheitsgurt“, sagte Dr. Jerri Rose, eine Kindernotfallärztin aus Cleveland, Ohio, die nicht an der Studie beteiligt war. „Das Tragen eines Gurtes kann nicht verhindern, dass Sie nicht in einen Autounfall verwickelt werden, aber es senkt das Risiko, sich zu verletzen und bei einem Autounfall zu sterben.“
Anhand der Datenbank des American College of Surgeons analysierten die Forscher Krankenakten von 6.267 Menschen, die im Jahr 2012 nach einem Fahrradunfall mit Hirnblutungen behandelt worden waren.
Ein Viertel der Patienten hatte zur Zeit des Unfalls einen Fahrradhelm getragen. Etwas mehr als die Hälfte der Patienten hatte schwere Schädel-Hirn-Verletzungen und 3% starb.
Die Forscher fanden heraus, dass Radfahrer, die Helme getragen hatten, im Vergleich zu Fahrradfahrern ohne Helm ein 52%-ig geringeres Risiko besaßen, ein schweres Hirntrauma zu erleiden, und ein 44% geringeres Risiko, an den Folgen des Unfalls zu versterben.
Fahrradfahrer mit Helm hatten auch eine um 31% geringere Wahrscheinlichkeit für Gesichtsfrakturen. Der obere Teil des Gesichts, vor allem rund um die Augen, wurde am meisten geschützt. Helme boten allerdings weniger Schutz vor Frakturen im unteren Teil des Gesichts, wie für Nase und Kinn.
Darüber hinaus mussten sich Radfahrer mit Helm weniger oft nach einem Unfall einer Gehirnchirurgie unterziehen, ein weiterer Beweis dafür, dass Helme ein gewisses Maß an Schutz bieten, schreibt das Studienteam.
Fahrradfahrer im Alter von 10 bis 20 Jahren trugen nach der amerikanischen Statistik an seltensten Helme, während 60- bis 70-Jährige zu der Altersgruppe gehörten, die am häufigsten einen Helm beim Fahrradfahren aufsetzten. Etwa 75% der Patienten, die in dieser Studie erfasst wurden, trugen keinen. „Vor allem Jugendliche finden es nicht so cool“, vermuten die Autoren.
Kinder sollten ihrer Meinung nach früh damit beginnen, einen Helm zu tragen. Sobald sie mit dem Fahrradfahren anfangen, gehört der Helm dazu, sodass es zur Routine wird, ihn beim Radeln zu tragen.
Quelle: FoxNews/Reuters, American Journal of Surgery
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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