Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt: „Alleinerziehende brauchen nicht nur Anerkennung, sondern vor allem Unterstützung.“
Die Gruppe der Alleinerziehenden in der Bevölkerung wächst. Wie das Landesamt für Statistik heute mitteilte, stieg ihre Zahl im Jahr 2015 in Niedersachsen gegenüber dem Vorjahr um fast 5 Prozent auf rund 250.000. Dabei ist der Anteil alleinerziehender Mütter mit 85 Prozent überproportional hoch.
Zahlreiche Untersuchungen zur Lebenssituation Alleinerziehender weisen übereinstimmend auf deren schlechte wirtschaftliche Situation hin. Dies gilt insbesondere im Vergleich zu Haushalten von Paaren mit Kindern.
„Alleinerziehende sind durch ihre Erwerbstätigkeit und eine aufopfernde Fürsorge gegenüber ihren Kindern doppelt beansprucht. Zugleich tragen sie viele soziale und wirtschaftliche Risiken allein. Sie benötigen daher nicht nur die gesellschaftliche Anerkennung für diese Leistung, sondern vor allem unsere Unterstützung“, fordert Niedersachsens Sozial- und Familienministerin Cornelia Rundt in Richtung Bundesregierung.
Insbesondere die finanzielle Situation Alleinerziehender ist dringend zu verbessern. Notwendig dafür ist eine Reform des Unterhaltsrechts, damit Alleinerziehende ohne Probleme zu ihrem Recht kommen und die Unterhaltsansprüche der Kinder auch wirklich durchgesetzt werden können. Die Ausweitung des Unterhaltsvorschusses, insbesondere die Anhebung der Höchstaltersgrenze und des Anspruchszeitraumes (bisher max. 72 Monate) würde viele Alleinerziehende deutlich entlasten. Auch die Änderung der Einkommensanrechnung des Kindes und die Einführung eines Mehrbedarfs beim Kinderzuschlag kämen ihnen zu Gute. Eine substanzielle Überwindung der Armutsrisiken für Familien mit nur einem Elternteil sowie für Familien mit mehreren Kindern sei ohnehin nur durch die Einführung einer Kindergrundsicherung möglich. „Kinder brauchen endlich einen eigenen Anspruch auf Grundsicherung!“, betont die Ministerin.
Die aktuell 24 niedersächsischen Koordinierungsstellen Frauen und Wirtschaft bieten Alleinerziehenden überdies ein kostenloses Beratungsangebot zur Klärung ihrer beruflichen Perspektiven.
Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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