Stiftung Kindergesundheit informiert über das richtige Verhalten, wenn es blizt und donnert
Die Wahrscheinlichkeit, im Lotto sechs richtige Zahlen zu tippen, liegt 20- bis 40-mal höher als die Gefahr, hierzulande von einem Blitz getötet zu werden. Aber das Risiko ist da und wird wegen der Klimaerwärmung von Jahr zu Jahr größer. In Deutschland wurden im Jahr 2014 mehr als 600.000 Blitzeinschläge registriert, besonders viele davon im Monat Juli. Da eine Gewitterfront sehr schnell und unerwartet aufziehen kann, sollten schon Kinder die Regeln des richtigen Verhaltens kennen, und zwar schon bevor es blitzt und donnert, betont die Stiftung Kindergesundheit in ihrer aktuellen Stellungnahme.
Blitze haben durch Strom, Hitze, Druckwellen und elektromagnetische Fernwirkung eine vierfache Zerstörungspotenz. Um die Gefährlichkeit eines Blitzes zu demonstrieren, hier einige Zahlen: Die elektrische Spannung eines Blitzes reicht von 50 bis 500 Millionen Volt. Die Spitzenwerte der Stromstärke liegen bei über 100.000 Ampere. Die Temperatur im Blitzkanal kann Werte um 30.000 Grad Celsius erreichen; das ist das Fünffache der Hitze auf der Oberfläche der Sonne. Die Geschwindigkeit eines Blitzes liegt bei rund 1.000 Kilometer pro Sekunde.
Jedes Jahr 130 Verletzte
Die unvorstellbare Gewalt der Blitzentladung macht deutlich, dass ein Blitzschlag nur überlebt werden kann, wenn die Blitzwirkung den menschlichen Körper nicht vollständig, sondern nur am Rande tangiert hat. Der extrem kurzzeitige Kontakt von einer tausendstel bis zehntausendstel Sekunde bietet eine weitere Überlebenschance. Pro Jahr sind etwa 800 Menschen in Deutschland direkt durch Blitze betroffen, davon gibt es durchschnittlich rund 130 Verletzte und drei bis sieben Todesfälle. Im Haus, in einem Auto, in der Bahn und auch in einem Flugzeug ist man durch das so genannten Faraday’schen Schutzphänomen weitgehend geschützt. In Häusern ohne Blitzableiter kann ein Blitz allerdings alle Leitungen für Wasser, Strom, Heizung und Telefon unter Strom setzen. Bei Gewitter sollten solche Leitungen nicht berührt werden, hebt die Stiftung Kindergesundheit hervor. Sie empfiehlt, Stecker von Elektrogeräten und Antennenstecker von Radio- und Fernsehgeräten rechtzeitig herauszuziehen und auch Computer vom Netz zu nehmen. Auch sollte man bei Gewittern nicht duschen oder in die Badewanne steigen und nur Telefone ohne Kabel benutzen.
Risiko beim Baden und Zelten
Große Gefahr besteht beim Aufenthalt im Freien, besonders am Rand von Wäldern, im Wasser oder beim Zelten. Um die Gefahr möglichst gering zu halten, sollten Eltern und Kinder bei einem Gewitter unbedingt folgende Verhaltensregeln beherzigen:
Merkblatt „Donner-Wetter! Comic für Kids zu Donner & Blitz“
Die Stiftung Kindergesundheit empfiehlt allen Eltern das Merkblatt „Donner-Wetter! Comic für Kids zu Donner & Blitz“. Zielgruppe des Comics sind vor allem Kinder im Grundschulalter, es eignet sich aber auch noch für Kinder der 5. und 6. Klassen. Herausgeber des kindgerecht gestalteten Comics, das auch als App bei Google Play und im App Store von Apple angeboten wird, ist der „VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik“.
Homepage: www.donner-wetter.info
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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