Wenn Babys zahnen: Temperatur bis 38 Grad aber kein höheres Fieber


Zahnen kann Temperatur bis 38 Grad Celsius verursachen, aber kein höheres Fieber

Wenn ein Säugling über 38 Grad Celsius Fieber entwickelt, während die ersten Zähnchen durchbrechen, handelt es sich vermutlich um eine Krankheit und ist nicht um eine Folge des Zahnens. Denn Zahnen verursacht höchstens einen Anstieg der Körpertemperatur auf bis zu 38° C, aber kein höheres Fieber. Dies belegt eine umfangreiche Übersichtsarbeit in „Pediatrics“.

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„Beim Zahnen können Babys weinerlich werden und erhöhte Temperatur bekommen, sie sabbern mehr und reiben an ihrem gereizten Zahnfleisch. Doch Blasen im Mund, Appetitlosigkeit und Durchfall gehören nicht zu den Folgen des Zahndurchbruchs. Bei diesen Symptomen und auch bei Fieber sollten Eltern in jedem Fall mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt“, rät Dr. Hermann Josef Kahl, Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Kinder können bis zum Alter von etwa drei Jahren zehn bis zwölf Infekte im Jahr durchmachen, sodass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass eine Infektion gleichzeitig mit dem Zahnen auftritt.

Die Beschwerden des Babys beim Zahnen können Eltern lindern, wenn sie das Baby auf einen gekühlten Beißring, einen nassen Waschlappen oder kühlen Lebensmitteln kauen lassen. Allerdings dürfen die Utensilien nicht zu kalt sein und z.B. nicht aus dem Eisfach kommen. „Vorsichtig sollten Eltern mit Essbaren sein, das leicht verschluckt werden kann, wie Karotten oder eine harte Brotrinde. Von einer Bernsteinkette, die manche Familien als Schmerzlinderung beim Zahnen empfehlen, raten Kinder- und Jugendärzte dringend ab, denn die Ketten können das Kind beim Spielen oder Schlafen verletzen oder gar strangulieren, wenn sie irgendwo hängenbleiben“, warnt Dr. Kahl.

Mit vier bis acht Monaten brechen die ersten Zähne im Unterkiefer durch. Alle Milchzähne haben sich bis zum Alter von etwa drei Jahren ihren Weg durch das Zahnfleisch gebohrt.

Literatur: MedlinePlus/HealtDay, Pediatrics

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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