Blutschwämmchen: Betablocker Propranolol wirkt sehr gut
Der Betablocker Propranolol, vor allem wenn er eingenommen (oral) wird, reduziert effektiv die Größe und das Volumen eines Blutschwämmchens (infantiles Hämangiom). Dies konnten Experten im Vergleich zur Behandlung mit einem Placebo und auch im Vergleich zur Behandlung mit Kortison feststellen. Die umfangreiche Untersuchung wurde in „Pediatrics“ veröffentlicht.
Die Wissenschaftler werteten 18 Studien aus, die sich mit der Behandlung von Hämangiomen und deren Effektivität befassten (1982-2015). Ein wichtiges Kriterium für die Wirksamkeit einer Behandlung war, wie weit sie die Hauterscheinung zurückgehen ließ. Insgesamt lagen die Krankenakten von 1265 Patienten mit infantilen Hämangiomen vor. Die Patienten waren zwischen 2 Wochen und 9 Jahre alt.
Den größten durchschnittlichen Effekt erreichte Propranolol (oral) mit 95% Rückgang, gefolgt von Timolol mit 62%. In die Hauterscheinung injiziert erreichte Triamcinolon durchschnittlich 58% Rückgang. Orale Steroide wirkten mäßig mit einer durchschnittlicher Rückgangsrate von 43%. Nur wenige Daten standen für die Therapie mit dem Betablocker Propranolol zur Vergügung, wenn er direkt in die betreffende Hautstelle gespritzt wurde.
„Familien und Ärzte sollten bei der Wahl der Behandlung mehrere Faktoren berücksichtigen, wie Größe des Blutschwämmchens, Lage und Anzahl der Schwämmchen. Auch die Vorlieben des Kindes und seiner Familie sollten Beachtung finden“, schreiben Dr. Chinnadurai und seine Kollegen in dem Artikel.
Sie weisen darauf hin, dass noch mehr Forschung zu leisten ist, um genau zu ermitteln, welche Hauterscheinungen am besten auf welche Mittel reagieren.
Quellen: Medscape, Pediatrics
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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