ÖKO-TEST Kindergartenrucksäcke – Sechsmal „mangelhaft“ oder „ungenügend“

Das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST hat in der aktuellen März-Ausgabe Kindergartenrucksäcke näher unter die Lupe genommen.

Schick, leicht, viel Platz, gut tragbar, schadstofffrei: Die Ansprüche, die Eltern und Nachwuchs an Kindergartenrucksäcke stellen, sind überschaubar. Dennoch zeigt der neue Test, dass nicht alle Modelle diesen Anforderungen gerecht werden. So lässt sich teilweise der Brustgurt nicht verstellen oder die Rückenpolsterung ist zu dünn. Bei zwei erwies sich das Material als nicht besonders haltbar.

ÖKO-TEST Kindergartenrucksäcke - Sechsmal "mangelhaft" oder "ungenügend"

Leider auch hier Schadstoffe

Einige Produkte stecken voller bedenklicher und/oder problematischer Schadstoffe. Immerhin sechs Rucksäcke kann ÖKO-TEST empfehlen.

Fabrizio Kinderrucksack "Monster" in blau - Bild: ÖKO-TEST

Fabrizio Kinderrucksack „Monster“ in blau – Bild: ÖKO-TEST

Im getesteten Kinderrucksack „Fabrizio Monster in blau“ wurde der krebserregende Farbstoff Anilin nachgewiesen. Anilin kann durch Schlucken, Einatmen und durch die Haut aufgenommen werden. Außerdem wurde der als fortpflanzungsgefährdend eingestufte Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP) in hoher Konzentration festgestellt. DEHP (sogenanntes Phthalat) ist in Spielzeugen und Babyartikeln verboten.

Übrigens: In deutschen Kindergärten wurden im Mittel dreimal so hohe Belastungen mit verschiedenen Weichmachern wie in einem durchschnittlichen deutschen Haushalt festgestellt. Das ist bedenklich, denn Weichmacher stehen im Verdacht, den Hormonhaushalt zu beeinflussen. Besonders für Kinder und Föten im Mutterleib ist das gefährlich: Unfruchtbarkeit, Leberschäden oder Verhaltensstörungen könnten ausgelöst oder gefördert werden

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Positiv
Heinrich Sieber, der Hersteller des Kindergartenrucksacks der Marke „Fabrizio“ hat uns telefonisch mitgeteilt, dass Eltern, die einen „Fabrizio Monster in blau“ Kindergartenrucksack bereits gekauft haben, diesen aufgrund des Testergebnisses selbstverständlich in den Verkaufstellen zurückgeben können.

Insgesamt waren ÖKO-TEST zufolge sechs Kinderrucksäcke derart mit bedenklichen oder problematischen Inhaltsstoffen belastet, was zu zweimal „mangelhaft“ und viermal „ungenügend“ führte. Stark erhöhte Werte an Dibutylzinn (DBT) wurden im „Deuter Kikki“ (turquoise-midnight) festgestellt. Die Kinderrucksäcke „Ritter Rettich (blau) von Sigikid und der „Disney Princess Rucksack mit Vortasche“ (pink) fielen durch erhöhte DBT Werte negativ auf. Die Meisten zinnorganischen Verbindungen werden inzwischen als giftig eingestuft. Die toxischen Wirkung zielt insbesondere auf die Nieren, das zentrale Nervensystem, Leber, Nebennieren, Thymus, Milz, Harnblase, Hoden und Nebenhoden.

Im „Scouty Minialpha Kran“ (grau-blau) wurde ein stark erhöhter Gehalt an Dioktylzinn aufweist. Dioctylzinnverbindungen (DOT) dürfen nach einer Entscheidung der EU aus dem Jahr 2009 seit dem 1. Januar 2012 nicht mehr in Textilartikeln, Schuhen und Babyartikeln – die mit der Haut in Kontakt kommen – vorkommen, wenn die Konzentration von Zinn in dem Erzeugnis oder in Teilen davon 0,1 Gew.-% übersteigt

Das Testergebnis ist entsprechend

Die Bestnote wurde nicht vergeben. Insgesamt sechsmal wurde mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ bewertet, sechs Rucksäcke sind „gut“ und drei Modelle liegen im Mittelfeld

ÖKO-TEST rät, Kindergartenrucksäcke auf gute Funktionalität und Tragekomfort hin auszuwählen und weniger nach Motiven

Viele weitere Informationen zu diesem Test gibts im
Artikel von ÖKO-TEST >

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Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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