Kanguruhen: Frühgeborene profitieren von Hautkontakt
Frühgeborene bzw. Babys mit geringem Geburtsgewicht haben eine bessere Überlebenschance, wenn sie engen Hautkontakt zu den Eltern bekommen. Enger Diese Technik wird auch als Kanguruhen bzw. Kangaroo Mother Care (KMC) bezeichnet. Der Studie zufolge reduziert Kanguruhen die Sterblichkeit um mehr als ein Drittel (36%).
Nicht weniger als 4 Millionen Babys sterben weltweit jedes Jahr in den ersten Monaten ihres Lebens, und Frühgeborene oder Babys mit einem zu niedrigen Geburtsgewicht sind besonders gefährdet.
Eine Studie, die in der Januar-Ausgabe von „Pediatrics“ veröffentlicht wurde, schlägt eine einfache und effektive Methode vor, die bisher laut den amerikanischen Autoren noch zu wenig genutzt wird, um die Säuglingssterblichkeit um mehr als ein Drittel im Vergleich zu konventionellen Versorgung zu reduzieren: die Kangaroo Mother Care (KMC). Dabei wird der Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen Neugeborenen und Mutter gefördert. Er soll u.a. helfen, die Temperatur und Atemfrequenz des Säuglings zu regulieren.
Die Wissenschaftler werteten 124 Studien zwischen 2000 und 2014 aus und stellten die Ergebnisse unter dem Titel „Kangaroo Mother Care and Neonatal Outcomes: A Meta-analysis“ vor. Sie hatten herausgefunden, dass bei Neugeborenen mit einem Gewicht von weniger als 2000 Gramm, die KMC erhalten hatten, ein um 36% geringeres Sterberisiko – im Vergleich zu „normal“ versorgten Babys – hatten und ein um 47% niedrigeres Risiko für Sepsis (Blutvergiftung) oder eine ernste Infektion. Neugeborene mit KMC wiesen auch eine höhere Sauerstoffsättigung auf und zeigten ein schnelleres Wachstum ihres Kopfumfangs sowie weniger Schmerzreaktionen. Darüber hinaus erhöhte KMC die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind nach der Entlassung aus dem Krankenhaus ausschließlich gestillt wurde, um 50%. Letzteres bietet laut den Autoren der Studie einen zusätzlichen Nutzen für die Gesundheit der Kinder.
Quelle: AAP, Pediatrics
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Smartphone-App unterstützt Eltern frühgeborener Kinder
Das Uniklinikum Dresden und die Deutsche Stiftung Kranke Neugeborene haben zum 1. Januar 2016 die „Neo-App#Tagebuch“ veröffentlicht – Angesprochen werden Eltern frühgeborener Kinder
.
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
[thumb_list num=“1″ cats=“93″ offset=“1″][posts-by-tag tags = „Frühgeborenes“ exclude_current_post = „true“ number = „10“ ]