Kindergesundheit: Erkältungszeit – Inhalieren kann helfen
Besonders zu Beginn und im Winter kommt es zu häufigen Erkältungen mit oder ohne Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung, Pseudo-Krupp. Denn im Winterhalbjahr halten wir uns viel häufiger in geschlossenen Räumen auf und haben somit auch engeren Kontakt zu einer Vielzahl von Personen. Dann haben Krankheitserreger es leicht, sich über Schmier- und Tröpfcheninfektion auszubreiten.
Gerade die Kleinsten in Kinderkrippe und Kindergarten trifft es oft besonders hart: Da ihr Immunsystem beim Kindergarten-Einstieg noch unreif ist, schlittern sie von einem Infekt in den nächsten. 10-12 Infekte pro Jahr sind bei Vorschulkindern ganz normal.
Wenn Schnupfenviren in die Schleimhaut der oberen Atemwege eindringen, schwillt diese stark an und sondert vermehrt Sekret ab, um die Erreger abzuwehren. Diese natürliche und sinnvolle Abwehrreaktion erschwert jedoch die Nasenatmung, und eine verstopfte Nase macht gerade Babys sehr zu schaffen. Schließlich atmen Säuglinge in den ersten Lebensmonaten ausschließlich durch die Nase und entwickeln erst allmählich die Fähigkeit, auch durch den Mund zu atmen. Eine verstopfte Nase behindert somit auch das Stillen, Füttern und Schlafen meist erheblich. Das Baby kann unruhig sein, eine röchelnde Atmung haben, schlecht einschlafen oder nachts häufiger aufwachen.
Wer seine Atemwege schützen will, sollte die Schleimhaut in den Atemwegen feucht und durchblutet halten. Dabei kann das Inhalieren von Salzlösung – sogenannter Sole – helfen.
Vorsicht mit heißem Wasser: Verbrühungsgefahr!
Die klassische Inhalier-Methode aus Omas Zeiten – Kopf über einen Topf mit heißem Wasser halten, Handtuch drüber und den Dampf vorsichtig einatmen, das ist aufgrund der Verbrühungsgefahr nicht für kleine Kinder geeignet. Besser sind Düsen- oder Ultraschallvernebler, doch sollten Kinder die Masken lange genug über Mund und der Nase haben. Rauminhalationsgeräte sind mit weniger Aufwand verbunden. Die Inhalation erfolgt durch den natürlichen Atmungsvorgang – ganz ohne Maske. Solche Geräte zur Sole-Rauminhalation bewirken eine deutliche Erhöhung des Salzgehaltes in der Luft und schaffen so ein salzhaltiges Mikroklima im Wohnraum. Auch bei bereits bestehenden Atemwegsinfekten kann dies hilfreich sein. Im Gegensatz zu herkömmlichen Luftbefeuchtern sind die Geräte zur Sole-Rauminhalation technisch so konzipiert, dass sie die Verbreitung von Bakterien oder Pilzsporen nicht zulassen.
Weitere Tipps:
Die Kinder viel trinken lassen, um den Schleim zu verflüssigen
Die Raumluft anfeuchten mit nassen Tüchern oder einer Verdunstungsschale auf der Heizung, damit die Schleimhäute nicht austrocknen.
Keine ätherischen Öle (z.B. aus Kampfer, Menthol, Pfefferminz, Eukalyptus) verwenden, denn diese sind grundsätzlich nicht für Säuglinge und Kleinkinder geeignet. Als Nebenwirkung können Atembeschwerden und Erstickungsanfälle auftreten.
Quelle: Pediatrics, MMW Fortschr Med
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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