Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Familie. Daher ist es umso bedauerlicher, wenn eine Familie den ersten Weihnachtstag im Krankenhaus verbringen muss, weil ein Kinderunfall passiert ist. Damit es nicht so weit kommt, rät die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. zu mehr Gelassenheit und Achtsamkeit in einer stressigen Zeit.
Gerade die Weihnachtszeit, in der die Vorbereitungen für das schöne Familienfest auf Hochtouren laufen, empfinden viele Mütter und Väter als puren Stress. Dann kann es vorkommen, dass man nicht mitbekommt, wie schnell sich das Baby plötzlich drehen und wenden kann. Der Sturz vom Wickeltisch passiert von einem Moment auf den anderen.
„In der Rettungsstelle im Krankenhaus erleben wir Jahr für Jahr viele unglückliche Eltern, deren Kind an den Weihnachtstagen einen Unfall hatte und stationär aufgenommen werden muss“, berichtet Stefanie Märzheuser, Kinderchirurgin an der Berliner Charité und Präsidentin der BAG. Leichte Kinderunfälle wie Stoßen an der Tischkante oder Stolpern über den Teppich gehören zum Alltagsgeschehen und sind meist harmlos. Aber schwere Unfälle wie ein Sturz vom Wickeltisch, Schnittverletzungen durch liegengelassene Messer oder Vergiftungen durch Alkoholreste in Gläsern sind oft die direkte Folge einer Unachtsamkeit oder Überbelastung der gestressten Eltern. Kinder unter einem Jahr sind durch Sturzunfälle besonders gefährdet.
Gelassenheit, Achtsamkeit und Terminsplitting
Damit es erst gar nicht so weit kommt, rät die BAG dazu, gelassener und achtsamer zu sein und Termine während der Advents- und Weihnachtszeit zu verschieben. Grundsätzlich sollten Familien mit einem kleinen Kind keine „Sonderaufgaben“ in der Vorbereitung zum Familienfest übernehmen. Ihre Anwesenheit muss ausreichen. Plätzchen backen oder Geschenke besorgen sind Aufgaben, die auch andere Familienmitglieder übernehmen können. Großeltern, Onkel und Tanten sollten die Bedürfnisse der jungen Mutter und des jungen Vaters berücksichtigen. Besuche lassen sich problemlos in den Januar verschieben. Sobald man den Terminplan entzerrt, können alle das Zusammensein entspannter genießen.
Laufstall
Gerade für agile Krabbelkinder ist der Laufstall ein geeigneter Ort, um aus sicherer Entfernung zuzuschauen, wie gebraten, gebacken und gebrutzelt wird. Er kann auch mehrmals am Tag für kurze Zeit genutzt werden. Allerdings ist der Laufstall kein dauerhafter Ort für das Baby – es soll schließlich die Umgebung erkunden und Erfahrungen sammeln können. Der beste Unfallschutz für kleine Kinder ist eine kontinuierliche Aufsicht: Säuglinge und Kleinkinder müssen ständig betreut werden, deshalb sollen sie immer dabei sein, sobald Mutter oder Vater die Wohnung oder das Haus für kurze Zeit verlassen.
Pausen
Es ist ratsam, immer wieder Pausen einzubauen und vielleicht auch mal „nein“ zu sagen, wenn die vierte Einladung zu einer Weihnachtsfeier kommt. Auch wenn kleine Kinder oft schlafen, können viele verschiedene Orte, große Gesellschaften, unterschiedliche Geräusche und Gerüche sie überfordern. Auch hier gilt: Weniger ist mehr!
Wir wünschen allen Müttern, Vätern, Großeltern, Tanten und Onkel ein friedliches und fröhliches Weihnachtsfest!
Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. mit Sitz in Bonn ist ein bundesweit tätiger Verein. Die BAG informiert auf ihrer Webseite www.kindersicherheit.de über Kinderunfälle und deren Verhütung und gibt zahlreiche Broschüren zur Kindersicherheit heraus. Unterstützt durch u.a. das Bundesministerium für Gesundheit setzt sich die BAG dafür ein, Kinderunfälle zu reduzieren, innovative Präventionsmaßnahmen für Heim und Freizeit sowie Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene voran zu bringen. Mitglieder sind unter anderem Ärzte- und Sportverbände sowie Rettungsorganisationen und technische Dienstleister.
Quelle: BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
Internet: www.kindersicherheit.de
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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