Kindersicherheit

Mobile Kinder: Laufrad in den meisten Fällen dem Dreirad vorzuziehen

Das Laufrad ist in den meisten Fällen für kleine Kinder besser geeignet als das klassische Dreirad. In der europäischen Unfallstatistik (EU IDB: European Injuries Data Base) nehmen fahrbare Geräte, wie Dreiräder, den 10. Platz bei den Unfällen mit Spielgeräten für Kinder unter fünf Jahren ein. Besonders häufig und gefährlich sind Kopfverletzungen, aber auch Verletzungen der inneren Bauchorgane, z.B. durch Sturz auf die Lenkstange.

„Das kreisförmige ungewohnte Treten beim Dreirad erfordert erhöhte Aufmerksamkeit, erschwert das Lenken und die stetige Orientierung in Fahrtrichtung mehr als die dem Kind bekannten Schrittbewegungen beim Laufrad, welche Zweijährige gerade perfektionieren. Die Folge sind mehr Kollisionen mit Hindernissen und anderen. Mit dem Laufrad wird zusätzlich der Gleichgewichtssinn ständig trainiert und verbessert. Das starre System des Dreirades erlaubt keine leichte Kurvenlage und hat eine erhöhte Sturzgefahr schräg nach vorn, besonders bei raschen stärkeren Lenkbewegungen. Auch für ein Fahrrad mit Stützrädern gilt, dass das Gleichgewicht nicht trainiert wird, erklärt der Unfallbeauftragte des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Dr. Jörg Schriever.
Fazit für die Eltern, so Dr. Jörg Schriever: Das Laufrad ist und bleibt „in“, das Dreirad ist „out“. Allerdings bei Gleichgewichtsstörungen, unabhängig von der Ursache oder dem Alter, bleibt das Dreirad der Klassiker, denn jede Bewegung ist besser als Stillstand und macht Spaß.
Durch eine Probefahrt im geschützten ebenen Raum, z.B. eines Innenhofes, können Eltern den notwendigen Entwicklungsstand des Kindes prüfen, der wie bei allen motorischen Fähigkeiten zeitlich sehr individuell ist. Ein einfacher Anhaltspunkt dafür, ob Kinder für das Gefährt bereit sind, ist, wenn es ihnen Spaß macht.

Von Anfang an gehört immer ein passender Helm dazu, denn so lassen sich fast alle gefährlichen Kopfverletzungen vermeiden. Die größte Sturzgefahr besteht durch überhöhte Geschwindigkeit, besonders auf abschüssigen Wege. Deshalb anfangs gezieltes sicheres Bremsen üben und nicht vergessen: Beim Spielen und Klettern den Helm abnehmen! Denn wenn Kinder mit dem Helm hängenbleiben, kann sie der Kinnriemen strangulieren.

Quellen: Pediatrics, AAP, EuroSafe, Bundesarbeitsgemeinschaft mehr Sicherheit für Kinder

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0


[thumb_list num=“1″ cats=“60″ offset=“1″][posts-by-tag tags = „laufrad“ exclude_current_post = „true“ number = „10“ ]

Recent Posts

Rückruf: Listerien in Ziegenkäse aus Frankreich nachgewiesen

Der Hersteller GAEC DES ALPINES ruft den Ziegenkäse Tomme Lactique, Marbré de Moyon, St Maxime…

12 Stunden ago

Schöne Weihnachten…

Allen Leserinnen und Lesern des CleanKids-Magazins wünsche ich eine wunderschöne Vorweihnachtszeit und ein friedliches Weihnachtsfest…

1 Tag ago

Rückruf: Kaki „süß & fruchtig“ via Penny und REWE wegen Insektizid

Die Landgard Süd Obst & Gemüse GmbH informiert über den Rückruf des Artikels Kaki „süß…

2 Tagen ago

Mit Hund und Katze sicher durch die kalte Jahreszeit

(djd). Der Winter erfordert besondere Aufmerksamkeit und Pflege für Haustiere. Doch auf was genau sollten…

2 Tagen ago

Aufgepasst! Betrug mit PayPal-Gastzahlung

Kriminelle kaufen mit fremden Kontodaten im Internet ein: Das können Verbraucher:innen tun, um sich zu…

2 Tagen ago

Kleidung und Deko zur Weihnachtszeit

Welchem Weihnachtsfan geht beim Anblick von leuchtendem Weihnachtsschmuck nicht das Herz auf? Spätestens Anfang Dezember…

2 Tagen ago