Zöliakie in der Familie: Wachstum und Gewicht genau beobachten

Für Kinder mit Familienangehörigen ersten Grades, die an Zöliakie erkrankt sind, besteht ein erhöhtes Risiko, diese Krankheit ebenso zu entwickeln. Auch kleine Patienten mit Autoimmunkrankheiten wie Diabetes Typ 1 gehören zur Risikogruppe. Zöliakie ist eine nicht infektiöse Darmerkrankung, die auf einer Unverträglichkeit gegenüber Gluten, dem Klebereiweiß im Getreide beruht.

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„Eine deutlich erkennbare Wachstumsverzögerung, Appetit- und Gewichtsverlust, Bauchschmerzen, Blähungen, übel riechende Stühle sowie Müdigkeit können auf Zöliakie hinweisen. Betroffene Kinder sind häufig leichter und kleiner als ihre Altersgenossen“, beschreibt Dr. Ulrich Fegeler, Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), die Anzeichen. „Eltern sollten den Kinder- und Jugendarzt unbedingt informieren, wenn eine Zöliakie-Erkrankung in der Familie vorliegt“, rät Dr. Fegeler. Der KiGGS-Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zufolge gibt es eine hohe Dunkelziffer von Zöliakie-Betroffenen in Deutschland, da die Krankheit oft diffuse Symptome zeigt und sogar Übergewicht eine Zöliakie nicht ausschließt. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass etwa 0,9% der Kinder und Jugendlichen an Zöliakie leiden.

Die Glutenunverträglichkeit führt dazu, dass die Aufnahme bestimmter Nahrungsmittel im Darm gestört ist und es zu einem Nährstoffmangel kommt. Ohne Behandlung werden längerfristig die so genannten Darmzotten geschädigt, die wichtig für die Nährstoffaufnahme sind. „Wachstums- und Gewichtsprobleme sind u.a. ein frühes Warnzeichen für Zöliakie. Regelmäßige Kontrollen von Wachstum und Gewicht können die frühe Diagnose von Zöliakie erleichtern. Deshalb ist es wichtig, keine Vorsorgeuntersuchungen beim Kinder- und Jugendarzt zu versäumen“, ergänzt Dr. Fegeler. Unter einer strengen glutenfreien Diät ohne Weizen, Roggen, Gerste oder Hafer können sich Kinder mit Zöliakie rasch erholen. Sie müssen ihre Ernährungsumstellung allerdings lebenslang beibehalten, um beschwerdefrei zu bleiben.

Quellen: Dtsch Arztbl Int, New Engl J Med, National Foundation for Celiac Awareness, JAMA Pediatr

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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