Schleichende Gefahr vom Acker: Gesundheitsgefahr besonders für Babys und Kinder

Insektengifte auch für Menschen schädlich / „planet e.“ im ZDF über Gesundheitsgefahren durch Neonicotinoide. Wissenschaftler haben in Versuchen nachgewiesen, dass Neonicotinoide verheerend auf die Gehirnentwicklung von Föten und Säuglingen wirken

Neonicotinoide sind in der industriellen Landwirtschaft weit verbreitet. Inzwischen gilt als bewiesen, dass sie die Hauptverantwortung für das Bienensterben tragen

Neonicotinoide sind Insektenvertilgungsmittel, die manche für Wunderwaffen auf dem Acker halten. Aber das Gift tötet nicht nur Schädlinge, sondern bedroht in Kleinstmengen auch Menschen. Das zeigt die ZDF-Umweltreihe „planet e.“ am Sonntag, 4. Oktober 2015, 14.30 Uhr, in dem Film „Insektengifte – Schleichende Gefahr vom Acker“.

Die Pestizide wirken als Nervengift tödlich auf Insekten und bilden dauerhaft Rückstände in Pflanzen. Japanische Wissenschaftler haben in Versuchen nachgewiesen, dass Neonicotinoide verheerend auf die Gehirnentwicklung von Föten und Säuglingen wirken. Aber auch in Europa warnte die zuständige Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA schon vor zwei Jahren vor den Folgen des Pestizids, besonders für Babys und Kinder.

Doch noch immer werden Neonicotinoide in Europa und auf der ganzen Welt tonnenweise ausgebracht. Gegen ein drohendes Totalverbot laufen die Hersteller und Lobbyisten Sturm: in Brüssel bei der EU und in Berlin bei den zuständigen Ministerien.

In „planet e.“ rät Kinderarzt Karl Zwiauer vom Universitätsklinikum St. Pölten werdenden oder jungen Müttern vorsorglich vom Verzehr mit Neonicotinoiden behandelter Lebensmittel ab. Das Gift gelange über die Plazenta oder die Muttermilch unmittelbar zum Nachwuchs. Ein direkter Nachweis sei oft schwierig, doch Gifte wie die Neonicotinoide wirkten schleichend, und es sei möglich, dass spätere Lern- und Kommunikationsschwierigkeiten darauf zurückzuführen sind.

ZDF-Umweltreihe „planet e.“
Sonntag, 4. Oktober 2015, 14.30 Uhr
„Insektengifte – Schleichende Gefahr vom Acker“

Der Toxikologe Henk Tennekes sagt in „planet e.“, dass dabei die Menge des aufgenommenen Pestizids unwichtig sei. Er hat nachgewiesen, dass Neonicotinoide im Gegensatz zu anderen Pestiziden schon in kleinsten Mengen wirken. „Es gibt keine Schwelle, keinen Grenzwert, bei dem die Neonicotinoide nicht gefährlich sind“, so Tennekes in der Dokumentation über „Insektengifte – Schleichende Gefahr vom Acker“.

Quelle: ZDF Presse und Information

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0


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