Rückruf: Tropanalkaloid in Microwellen Popcorn aus Spanien
UPDATE 21.09.2016
Rückruf: Tropanalkaloide in Microwellen-Popcorn via Norma
Das europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (Rapid Alert System for Food and Feed, RASFF) meldet unter der Nummer 2015.1190, dass nach behördlicher Probennahme das Tropanalkaloid Scopolamin (6 µg/kg – ppb) in Microwellen Popcorn aus Spanien nachgewiesen wurde.
Der Meldung zufolge sind Deutschland und Österreich derzeit betroffen. Als Maßnahme wird ein Rückruf bei Endkunden genannt, der leider bislang nicht öffentlich publiziert wurde. Sobald ich Marke oder Hersteller erfahre, kommt ein Update.
Aufgepasst !!
Wenn ihr Microwellen-Popcorn im Schrank stehen habt, schaut nach, ob dies evtl. aus Spanien kommt. Dann besser vorsorglich nicht Verzehren, vor allem dann, wenn es für Kinder vorgesehen ist
Scopolamin, auch Hyoscin, ist ein Tropan-Alkaloid, das in Nachtschattengewächsen, wie Stechapfel, Bilsenkraut, Alraune sowie insbesondere den Engelstrompeten (Brugmansia), vorkommt. Die Scopolaminvergiftung äußert sich als Parasympatikusblockade wie Pupillenerweiterung bzw.Akkommodationsstörungen und Trockenheit der Schleimhäute, in höheren Dosen tritt der Tod durch Atemlähmung ein
Das RASFF System ist eigentlich ein Informationssystem für Behörden, um Warnungen und Mitteilungen an andere Mitgliedsstaaten schnell weiterleiten zu können. Über die dortigen Koordinationsstellen findet dann bei Bedarf eine Information der Öffentlichkeit statt – Verbraucher erfahren dadurch, wenn überhaupt – erst mit Verzögerung von diesen Meldungen. Der Schutz wirtschaftlicher Interessen scheint hier höher angesiedelt zu sein, als der von Endverbrauchern
…in gewissem Sinne ein Bio Problem
TA’s sind natürlich vorkommende Inhaltsstoffe bestimmter Pflanzen wie etwa dem Bilsenkraut, Stechapfel oder der Tollkirsche. Mehr als 200 verschiedene Tropanalkaloide wurden nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bislang identifiziert, deren Langzeitwirkungen noch lang nicht erforscht sind.
TA haltige Pflanzen gedeihen gut auf nährstoffreichen Böden. In der Bio-Landwirtschaft wird dieser Beiwuchs nicht einfach mit Pestiziden oder Herbiziden weggespritzt. Dadurch gelangen bei der Ernte immer wieder Samenkörner von Bilsenkraut oder Stechapfel in das Erntegut und sorgen so für teils mehr oder weniger belastete Getreideprodukte.
Für die Risikobewertung hat die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine akute Referenzdosis (ARfD) als gesundheitsbezogenen Richtwert in Höhe von 0,016 µg/kg Körpergewicht (KG), bezogen auf die Summe von (-)-Hyoscyamin und (-)-Scopolamin abgeleitet.
Tropanalkaloidgehalte in Getreideprodukten
Stellungnahme Nr. 035/2014 des BfR vom 13. November 2013
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