Weltkindertag am 20. September – „Kinder willkommen!“
Das Weltkindertagsfest steht in diesem Jahr unter dem Motto „Kinder willkommen!“.
„Kinder willkommen!“ – so lautet das Motto zum diesjährigen Weltkindertag am 20. September. Die Kinderrechtsorganisationen rufen dazu auf, in Deutschland die Rechte und Bedürfnisse aller Kinder in das Zentrum von Politik und Gesellschaft zu stellen. Ausdrücklich schließen UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk dabei Kinder und Jugendliche ein, die als Flüchtlinge in Deutschland Schutz suchen.
Die beiden zentralen Veranstaltungen zum Weltkindertag finden dann am Sonntag, den 20. September, in Berlin und in Köln statt, dies sind auch zugleich die beiden größten Kinderfeste. Dazu werden jeweils rund 100.000 Besucher im Kölner Rheingarten und auf dem Potsdamer Platz in Berlin erwartet.
Weltkindertagsfest 2015
20. September 2015 von 11 bis 18 Uhr
Potsdamer Platz im Zentrum Berlins
Das Weltkindertagsfest in Berlin ist das größte nichtkommerzielle Kinderfest in Deutschland und die bundeszentrale Hauptveranstaltung zum Weltkindertag. Im Mittelpunkt stehen dabei die in der UN-Kinderrechtskonvention festgeschriebenen Kinderrechte.
Natürlich wird es jede Menge Mitmachaktionen für Kinder geben: Bungee-Trampolin, Kistenklettern, Torwandschießen und ein Mitmachzirkus, beim Bio-Hoffest der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau eine Strohhüpfburg, ein großer Kartoffelacker für die Selbsternte und ein Tiergehege mit Hühnern, Schafen und Schweinen oder Mitmachaktionen des Berliner Jugendrotkreuzes und des Landessportbundes. Zudem wird es zahlreiche weitere Angebote zum Basteln, Malen oder Schminken und ein großes Spiel- und Sportareal in der Linkstraße geben.
„Das Motto des Weltkindertages macht darauf aufmerksam, dass wir in Deutschland für alle Kinder gleichermaßen sorgen müssen. Alle Mädchen und Jungen haben die gleichen international verbrieften Rechte. Und alle brauchen ein Umfeld, das sie willkommen heißt und ihre Entwicklung fördert – egal, ob sie in Deutschland geboren wurden oder in einem anderen Land der Welt“, erklärt Anne Lütkes, Vorstandsmitglied von UNICEF Deutschland.
„Kinderpolitik gehört an die oberste Stelle der politischen Agenda. Wir müssen alle Kinder in Deutschland fördern und schützen, wir müssen sie beteiligen und bei allem stets das Kindeswohl nach vorne stellen. Dabei können die Erwachsenen dazu beitragen, dass Deutschland ein kinderfreundlicheres Land wird, indem sie gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen für deren Rechte eintreten“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 garantiert allen Kindern das Recht auf Überleben, persönliche Entwicklung, Schutz vor Ausbeutung und Gewalt sowie das Recht auf Beteiligung – unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe oder Religion. Die Kinderrechte gelten in den Entwicklungsländern genauso wie in Industrieländern wie Deutschland. Deutschland hat die Kinderrechtskonvention 1992 ratifiziert und sich verpflichtet, diese umzusetzen.
Ob Kinderrechte wirklich beachtet werden, entscheidet sich im unmittelbaren Lebensumfeld von Mädchen und Jungen. UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk haben deshalb 2012 den Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. gegründet. Der Verein unterstützt Städte und Gemeinden, die gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen daran arbeiten, ein positives Umfeld für Kinder zu schaffen.
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Zum Weltkindertag finden bundesweit viele hundert Aktionen statt. Das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland nutzen den Weltkindertag am 20. September gemeinsam mit zahlreichen anderen Kinder- und Jugendorganisationen, um mit Aktionen, Festen und anderen Veranstaltungen auf die Situation der Kinder und ihre Rechte aufmerksam zu machen. Die Kinderrechte sind seit 1989 in der UN-Konvention über die Rechte des Kindes festgeschrieben. Danach hat jedes Kind das Recht auf Überleben und persönliche Entwicklung, einen angemessenen Lebensstandard sowie Schutz und Beteiligung.
Mit dem Motto „Kinder willkommen!“ schließen UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk deshalb ausdrücklich Kinder und Jugendliche ein, die als Flüchtlinge in Deutschland Schutz suchen.
Grundlage für diesen Appell ist die UN-Kinderrechtskonvention. Deutschland hat sie ratifiziert und sich damit verpflichtet, die Rechte der Kinder umfassend zu verwirklichen und dem Kindeswohl Vorrang zu geben. Dies gilt nicht nur für Kinder mit deutscher Staatsangehörigkeit, sondern für alle Kinder, die in Deutschland leben. Der UNKinderrechtsausschuss in Genf hat bereits mehrfach an Deutschland appelliert, den Kinderrechten mehr politisches Gewicht zu verleihen und insbesondere benachteiligte Kinder stärker zu fördern. Der Ausschuss der Vereinten Nationen erkennt zwar Fortschritte an, weist aber auch auf anhaltende Probleme für einen Teil der Kinder in Deutschland hin. So sollen unter anderem die Ursachen von Kinderarmut stärker bekämpft und mehr Mittel für die Förderung benachteiligter Kinder bereitgestellt werden. Bis heute fehle es in Deutschland an einem umfassenden Konzept zur Verwirklichung der Kinderrechte – eine wichtige Verpflichtung Deutschlands wäre es beispielsweise, die Kinderrechte endlich im Grundgesetz festzuschreiben. Flüchtlingskinder sollen die gleichen Rechte wie alle anderen Kinder genießen – auch darauf weist der UN-Ausschuss explizit hin.
Flüchtlingskinder müssen als Kinder behandelt werden
Seit Anfang 2015 sind erneut Zehntausende Flüchtlingskinder nach Deutschland gekommen. Häufig kommen sie mit „schwerem Gepäck“ furchtbarer Erlebnisse auf der Flucht in Deutschland an. Ihre Familien flohen oft aus Angst davor, dass ihre Kinder getötet, zwangsrekrutiert oder entführt werden oder weil sie in ihrer Heimat keinerlei Chance auf Bildung und ein gesundes Aufwachsen haben.
Kinderrechte gehören ins Grundgesetz
Die UN-Kinderrechtskonvention spricht Kindern über die allgemeinen Grundrechte hinausgehende, eigene Rechte zu. So gut wie alle Staaten der Welt haben sie ratifiziert. Doch die Rechte von Kindern und Jugendlichen werden bei vielen wichtigen Entscheidungen von Politik, Verwaltung und Rechtsprechung in Deutschland noch immer zu wenig berücksichtigt. Anlässlich des Weltkindertags fordern UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk deshalb mit Nachdruck, die Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern. Der UN-Ausschuss hat die Bundesregierung seit 1994 bereits drei Mal dazu aufgefordert. Auch die Charta der Grundrechte der Europäischen Union räumt ihnen diese Rechte in Artikel 24 ein. Die Verfassungen von Ländern wie Spanien, Österreich oder Südafrika weisen bereits explizit auf die international verbrieften Kinderrechte hin.
Nähere Informationen finden Sie unter www.weltkindertag.de.
Weitere Informationen
Internet: www.dkhw.de und www.facebook.com/dkhw.de
Twitter: @DKHW_de
Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V., Interessenvertreter für ein kinderfreundliches Deutschland, wurde 1972 in München gegründet. Als Initiator und Förderer setzt sich der gemeinnützige Verein seit mehr als 40 Jahren für Kinderrechte, Beteiligung und die Überwindung von Kinderarmut in Deutschland ein.
Bilder: Deutsches Kinderhilfswerk e.V.,
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