Die kommenden Wochen halten für Erstklässler viele neue Eindrücke bereit und der Schulweg ist dabei oft eine besondere Herausforderung. Als ungeschützte Verkehrsteilnehmer benötigen Kinder besondere Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) appelliert deshalb an alle Auto- und Motorradfahrer, aufmerksam und rücksichtsvoll zu handeln. Speziell in Wohngebieten und Straßen rund um Schulen gilt: langsam fahren und jederzeit bremsbereit sein. Eltern können ihre Kinder unterstützen, indem sie den Schulweg gemeinsam im Voraus planen und einüben.
Nach Angaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) ereigneten sich im vergangenen Jahr rund 107.000 Unfälle auf dem Weg zur Schule, dabei kamen 35 Kinder ums Leben.
Für Erstklässler ist der Weg zur Schule neu und ungewohnt. Altersbedingt können sie weder Entfernung und Geschwindigkeit eines herannahenden Autos oder Motorrades richtig einschätzen, noch können sie über parkende Fahrzeuge hinwegschauen. Kinder lassen sich außerdem sehr leicht ablenken, etwa durch Freunde auf der anderen Straßenseite.
Eltern sollten deshalb bei der gemeinsamen Schulwegplanung mögliche Gefahrenpunkte wie verkehrsreiche Kreuzungen oder unübersichtliche Punkte identifizieren beziehungsweise nach Möglichkeit ausschließen und sicheres Verhalten bereits vor dem ersten Schultag einüben. Dazu gehören auch das Warten an der Haltestelle von Bus oder Bahn sowie das sichere Ein- und Aussteigen.
Um eventuelle Unsicherheiten zu erkennen, können Eltern sich von ihren Kindern zur Schule führen und schwierige Stellen aus Kindersicht zeigen lassen. Eltern sollten ihr Kind solange begleiten, bis es den Schulweg selbstständig und sicher bewältigt. Gelegentlich kann es helfen, unbemerkt zu folgen: Werden Regeln und der vereinbarte Weg auch in Begleitung anderer Kinder eingehalten?
Erhöhte Sichtbarkeit besonders in der dunklen Jahreszeit schaffen Kleidung und Schulranzen mit retroreflektierenden Elementen. Bei Schulranzen sollten Eltern auf Größe, Streubreite und Reflexionsgrad der reflektierenden Flächen achten. Als Orientierungshilfe dienen das Siegel für Geprüfte Sicherheit (GS-Prüfzeichen) und die Deutsche-Industrie-Norm (DIN) 58124. Sie legt fest, dass mindestens zehn Prozent der Rück- und Seitenflächen eines Schulranzens aus retroreflektierendem Material bestehen müssen.
Das Fahrrad eignet sich frühestens nach der Fahrradprüfung in der vierten Klasse für den Schulweg. Werden Kinder mit dem Auto zur Schule gefahren, müssen – wie bei jeder Fahrt – passende und zugelassene Kindersitze verwendet werden. Falsch gesicherte oder ungesicherte Kinder sind bei Unfällen einem erhöhten Verletzungsrisiko ausgesetzt. Gut ausgeschlafen, durch ein gesundes Frühstück gestärkt und mit ausreichendem Zeitpolster starten Schulanfänger optimal auf einem bekannten und eingeübten Weg in ihr erstes Schuljahr.
Quelle: Deutscher Verkehrssicherheitsrat
Internet: http://www.dvr.de/
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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