Sinusitis – Gefahr für die Keinen durch Klimaanlagen?
Die Sinusitis ist der Fachbegriff für eine Nasennebenhöhlenentzündung. Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume in den Knochen des Schädels zum anwärmen und befeuchten der eingeatmeten Luft. Kleinkinder sind durch ihr unausgereiftes Immunsystem noch sehr anfällig für Erkältungskrankheiten und leiden durchschnittlich unter 6 bis 8 Erkältungen im Jahr. Meist entsteht eine Nasennebenhöhlenentzündung auf der Grundlage einer einfachen Erkältung durch das Aufsteigen der Viren in die Nasennebenhöhlen. Klimaanlagen können die Einnistung der Viren in die Nasenschleimhaut unterstützen und erhöhen somit die Gefahr einer Sinusitis für das Kind.
Wie äußert sich die Sinusitis?
Die Nasennebenhöhlen sind bei Geburt noch nicht vollständig vorhanden. Zuerst entwickeln sich im Laufe des Wachstums des Kindes die Kiefernhöhlen und Siebbeinzellen. Diese sind im Kleinkindalter soweit vorhanden, dass dort eine Nasennebenhöhlenentzündung entstehen kann. Später im Schulkindalter können auch Entzündungen der Keilbeinhöhle und Stirnhöhle auftreten. Der Sinusitis geht oftmals eine einfache Erkältung voraus. Die Erreger steigen in die Nasennebenhöhlen auf, bewirken dort eine Entzündung und Schleimhautschwellung, die wiederum zu einer Verengung der Verbindungsgänge von Nase und Nebenhöhle führt. Ständig wird in den Nasennebenhöhlen Schleim zur Selbstreinigung gebildet, welcher normalerweise durch die Verbindungsgänge von Nebenhöhlen und Nase abtransportiert wird. Durch die Schwellung wird die betroffene Höhle nun nicht mehr ausreichend belüftet und der Sekretabfluss ist nicht mehr gewährleistet. Das Sekret staut sich auf und es entsteht ein unangenehmer Druck. Hauptsymptome einer Nasennebenhöhlenentzündung sind hohes Fieber, das bis auf 40°C steigen kann, Husten, verstopfte oder schwallartig laufende Nase, Geruchs- und Geschmacksverlust, Kopfschmerzen und ein schmerzhaftes Druckgefühl an verschiedenen Stellen des Kopfes. Wenn sich zusätzlich Bakterien eingenistet haben, wird von einer eitrigen Sinusitis gesprochen, welche durch einen gelblichen bis grünlichen Sekretauswurf aus der Nase oder eine Eiterstraße an der Rachenhinterwand erkannt werden kann.
Als Komplikation, kann die Infektion der Nebenhöhlen auf den Knochen übergreifen und eine schmerzhafte Knochenhautentzündung hervorrufen. In seltenen Fällen kann sich die Entzündung, durch die anatomische Nähe, auf die Gehirnhaut oder Augenhöhle ausbreiten.
Chronische Nasennebenhöhlenentzündungen entstehen meist durch anatomische Besonderheiten oder durch eine nicht ausgeheilte akute Sinusitis.
Wie lassen Klimaanlagen eine Sinusitis entstehen?
Ob im Auto, Gebäude, öffentlichen Verkehrsmitteln oder Flugzeug zu kühl eingestellte Klimaanlagen produzieren kalte Zugluft und lösen eine Erkältung oder Sommergrippe aus. Darüber hinaus wird durch Klimaanlagen die Luftfeuchtigkeit stark reduziert. Der physiologische Sinn der Luftwege, besonders der Nasennebenhöhlen, ist die Erwärmung, Befeuchtung und Reinigung der eingeatmeten Luft. Wird kalte Zugluft über einen längeren Zeitraum eingeatmet, wird die schützende Schleimschicht, welche die Atemwege bedeckt, ausgetrocknet. Dieser eingedickte Schleim kann schlechter abtransportiert werden, so dass fremde Partikel wie Viren schlechter ausgeworfen werden. Diese können sich nun besser Einnisten, sowie Vermehren und verursachen eine Entzündung der Schleimhaut. Diese Entzündung kann wie bereits beschrieben in die Nasennebenhöhlen aufsteigen. Die kalte Luft reduziert zudem die Durchblutung der Schleimhaut der Atemwege, wo durch das Immunsystem gedrosselt wird und Erreger schlechter bekämpft werden können.
Besonders im Sommer scheint die Gefahr nochmals erhöht. Der Wechsel von heißen trockenen Außentemperaturen und kalten klimatisierten Innentemperaturen begünstigen die Austrocknung der Schleimhäute und das Einnisten der Erreger.
Vorbeugung der Sinusitis
Die beste Maßnahme wäre auf Klimaanlagen, Ventilatoren und zu stark klimatisierte Räume zu verzichten. Wenn im Sommer auf die Klimaanlage nicht verzichtet werden möchte, sollte diese nicht zu kalt eingestellt werden und die ausgeworfene Zugluft gemieden werden. Um die Kleinen besser zu schützen, sollten sie in klimatisierten Räumen immer angemessen gekleidet sein und niemals mit nasser Kleidung herumlaufen.
Bei großen Anstrengungen bei hohen Temperaturen schwitzt das Kind vermehrt und durch den hohen warmen Luftstrom durch die Nase trocknen die Schleimhäute aus.
Daher muss darauf geachtet werden, dass die Kinder an heißen Tagen immer ausreichend trinken. Wasser oder ungesüßter Tee ist hierbei am wirkungsvollsten.
Lange Aufenthalte in der Sonne führen nicht nur zu einem Sonnenbrand, sondern können auch das Immunsystem schwächen. Daher sollte die Haut der Kinder immer ausreichend vor der Sonne mit Sonnenmilch oder angemessener Kleidung geschützt werden.
Behandlung der Sinusitis
Die Behandlung der Nasennebenhöhlenentzündung zielt darauf ab, den Sekretabfluss wieder herzustellen, damit die Erreger ausgeworfen werden können. Hierbei können Nasentropfen oder Nasensprays helfen, welche zu einer Schleimhautabschwellung führen. Die Altersvorgaben sollten unbedingt beachtet werden, da die Wirkstoffe in zu hohen Dosen in den Blutkreislauf gelangen können. Wärmeanwendungen und Inhalationen erhöhen die Durchblutung und stärken die körpereigene Immunabwehr. Ätherische Öle wirken zudem schleimlösend. Bei einer eitrigen Sinusitis sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, da der Einsatz von Antibiotika notwendig ist.
Weitere Informationen erhaltet ihr auch hier
https://www.erkaeltet.info/schnupfen/praevention/
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=43884
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