Gefährlicher Trend: Sonnenbrand-Tattoos

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) warnt vor dem neuen Social-Media-Trend unter Heranwachsenden und jungen Menschen, den Sonnenbrand-Tattoos. Durch den Kontrast von sonnengeröteter zu UV-geschützter hellerer Haut formen sich vorübergehende Muster. Die Formen entstehen mithilfe von Schablonen oder Sonnencreme auf bestimmten Bereichen, während andere Bereiche der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.

„Junge Menschen nehmen dabei bewusst in Kauf, dass bestimmte Hautbereiche ungeschützt der UV-Strahlung ausgesetzt sind und einen Sonnenbrand entwickeln. Diese nicht abgedeckten bzw. eingecremten Stellen haben dann ein deutlich höheres Hautkrebsrisiko“, warnt Dr. Fegeler. Die Bilder ihrer Kreationen präsentieren Teenager dann auf Websites wie Twitter und Facebook.

Der Trend ist besorgniserregend genug, dass die amerikanische Skin Cancer Foundation eine offizielle Stellungnahme zu den Sonnenbrand-Tattoos veröffentlicht hat. Auch Vertreter des Berufsverbands Deutscher Dermatologen machen auf die damit verbundenen Gesundheitsrisiken aufmerksam. Der BVKJ spricht sich wie die beiden Verbände gegen diese „neue Mode“ aus, weil Heranwachsende damit ihrer Gesundheit schaden: „Sonnenbrände verursachen DNA-Schäden in den Hautzellen, beschleunigen die Hautalterung und erhöhen das Risiko für Hautkrebs“, so Dr. Fegeler. Hautschäden können allerdings schon entstehen, bevor sich ein Sonnenbrand entwickelt. „Die Haut vergisst nicht: Wer fünf oder mehr Sonnenbrände in seiner Kindheit erleidet, für den verdoppelt sich das Melanomrisiko, die Gefahr an dem besonders gefährlichen schwarzen Hautkrebs zu erkranken.“

Sonnenschutzmittel sollten immer 15 bis 20 Minuten, bevor jemand ins Freie geht – am besten nicht in den Mittagsstunden-, angewendet werden. Um die Wirkung zu erhalten, sollten sie etwa alle eineinhalb Stunden erneut zum Einsatz kommen. Wer schwitzt oder im Wasser war, sollte sich häufiger eincremen. Für Eilige eignen sich Sonnenschutzmittel mit Titandioxid oder Zinkoxid. Es hinterlässt einen weißen Film auf der Haut, der die Sonnenstrahlen reflektiert. Für Kinderhaut sollten Eltern eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 20 verwenden. Alkohol- und parfumfreie Cremes oder Lotionen sind empfehlenswert, weil diese die Haut weniger austrocknen als Gele oder Produkte auf Alkoholbasis. Die ersten zwölf Monate sollten Babys gar nicht in die direkte Sonne.

Quellen: www.sonnenschutz-sonnenklar.info, Skin Cancer Foundation, dpa

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Infobox Sonnenschutz

Oft werden Sonnenschutzmittel viel zu dünn aufgetragen und können dann den auf der Verpackung angegebenen Sonnenschutzfaktor gar nicht erreichen. Also reichlich auftragen und immer wieder nachcremen.

infoUV Warnungen und Prognosen

Erst kürzlich hatten die Kinder- und Jugendärzte für mehr Schutz vor Hautkrebs plädiert!

„In der Kindheit und Jugend erworbene UV-Schäden der Haut sind ganz maßgeblich für das spätere Entstehen von Hautkrebs verantwortlich“, betonte Professor Dr. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. (ADP). „Daher muss ein verantwortungsvoller Umgang mit UV-Strahlung bereits bei den Kleinsten beginnen.“ Der Hauptrisikofaktor für das Entstehen von Hautkrebs ist die ultraviolette (UV-) Strahlung. Jährlich erkranken deutschlandweit etwa 251.000 Menschen neu an Hautkrebs – Tendenz steigend. Immer häufiger trifft die Diagnose auch Jüngere. 

Mehr zum Thema >>

.

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0