Frühgeborene können später von beeinträchtigter Lungenkapazität betroffen sein

Frühgeborene können als junge Erwachsene eine Lungenkapazität besitzen, die ähnlich der eines gesunden älteren Menschen oder von Gelegenheitsrauchern ist. Darauf verweist eine Studie der Universität von Oregon, die in den Annals of the American Thoracic Society veröffentlicht wurde.

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Professor Andrew T. Lovering verglich die Lungenfunktion von Erwachsenen, die nach weniger als 32 Wochen geboren worden waren, mit Erwachsenen, deren Geburtstermin normal war. Die Studie ergab, dass Frühgeborene ein erhöhtes Risiko für eine bronchopulmonale Dysplasie (BPD) haben, einer chronischen Atemwegserkrankung, die vor allem Säuglinge betrifft, die früher als nach 28 Wochen geboren wurden und die eine Sauerstofftherapie erhalten hatten. Die höhere Konzentration von Sauerstoff sowie der erhöhte Druck des Beatmungsgeräts können im Lungengewebe zu Narbenbildung führen. Diese Säuglinge haben auch ein erhöhtes Risiko, im späteren Leben eine chronische obstruktive Lungenerkrankung zu entwickeln, COPD – eine Krankheit, die überwiegend Raucher oder Menschen, die belasteter Luft ausgesetzt waren, bekommen.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) war COPD im Jahr 2012 die dritthäufigste Todesursache weltweit.

Um die Lungenkapazität von Frühgeborenen im Erwachsenenalter zu studieren, untersuchten Lovering und seine Kollegen drei Gruppen: 20 Erwachsene, die vorzeitig geboren worden waren und BPD entwickelt hatten, 15 Erwachsene, die vorzeitig geboren worden waren und keine BPD aufwiesen und eine Kontrollgruppe von 20 gesunden Erwachsenen, die zu einem regulärem Geburtstermin auf die Welt gekommen waren. Alle Teilnehmer unterzogen sich eine Reihe von Tests, die die Lungenfunktion während Bewegung bzw. Anstrengung erfassten.
Die Ergebnisse legten nahe, dass Frühgeborene als Erwachsene sowohl ohne BPD als auch mit BPD milde Formen einer COPD mit Mitte 20 zeigen. Ihre Lungen arbeiteten nicht so effizient wie die der Probanden aus der Kontrollgruppe, was sie früher ermüden ließ.

„Wir hatten einen größeren Unterschied zwischen den beiden Gruppen von Frühgeborenen – mit und ohne BPD – erwartet“, sagte Lovering. „Wir gingen nicht davon aus, dass sie ein ähnliches Lungenprofil haben würden.“

Auch wenn der Rückgang ihrer Lungenfunktion während des gesamten Lebens normal bleibt, werden Frühgeborene als Erwachsene, wenn sie unter COPD leiden, in einem viel jüngeren Alter Atemwegskomplikationen entwickeln, folgerte Lovering. Die schnellere Verschlechterung ihrer Lungenfunktion hat eine raschere Ermüdbarkeit und geringere körperliche Belastbarkeit sowie eine allgemeinen Reduzierung der Lebensqualität zur Folge.

„Weitere Forschung ist notwendig, um herauszufinden, wie man Frühgeborenen auch als Erwachsenen helfen kann, ihre Lebensqualität und Lungengesundheit zu verbessern, wenn sie älter werden“, betonte Lovering.

Quelle: Science Daily, University of Oregon, Annals oft he American Thoracic Society

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: CleanKids

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